LHG: Deutsche Hochschulen müssen Vorreiterrolle bei der Integration von Flüchtlingen übernehmen
(Berlin) - Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG) erneuert seine Forderung, bei der Integration von Flüchtlingen neue Wege zu gehen und an den Hochschulen Sprachkurse für Geflüchtete einzurichten.
Angesichts der weiterhin steigenden Flüchtlingszahlen setzt Bildungsministerin Wanka auf die Entwicklung einer App für Smartphones, mit der Flüchtlinge die deutsche Sprache erlernen können. Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen verweist in diesem Zusammenhang darauf, endlich auch Hochschulen in diese Integrationsmaßnahmen mit einzubeziehen. Der Beschluss der Bundesmitgliederversammlung des LHG vom Juni 2015 sieht vor, studentischen Flüchtlingen den Zugang zu speziellen Sprachkursen an Hochschulen zu eröffnen, damit diese Flüchtlinge Deutsch als Fremdsprache erlernen können.
"Es ist Konsens, dass das Erlernen der Landessprache der wichtigste Baustein für das Gelingen von Integration ist. Deshalb begrüßt der LHG die vom Ministerium freigegebenen zusätzlichen Mittel für die Sprachförderung", so der Vorsitzende des LHG, Alexander Schopf, der weiter fortfährt: "Wir zweifeln allerdings am Kosten-Nutzen-Faktor dieser neuen App, da Sprach-Apps längst in großer Zahl auf dem Markt sind. Auch die Entwicklung dieser neuen App wird viel Zeit kosten. Das Geld wäre für Sprachkurse an Hochschulen weit besser angelegt."
Zusätzlich denkbar seien auch Kurse, die beispielsweise von Lehramtsstudenten auf freiwilliger Basis gehalten werden. Dafür erhalten diese im Gegenzug ECTS-Leistungspunkte, die sie zur Fertigstellung ihres Studiums benötigen. Schopf erklärt dazu:
"Als studentischer Verband wissen wir, dass die Bereitschaft bei Studenten, Flüchtlingen zu helfen, groß ist. Es ist an der Zeit, die Hochschulen in Sachen Flüchtlingspolitik mit einzubeziehen. Deutschlands Bildungsstätten müssen bei der Integration von Flüchtlingen eine Vorreiterrolle übernehmen."
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