Letzten Standortvorteil nicht leichtfertig verspielen / IG Metall-Pläne zur Arbeitszeit bedrohen regionale Entwicklung
(Berlin) - Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) hat den Beschluss der IG Metall, den Tarifvertrag über die Arbeitszeit zu kündigen, als Bedrohung für die weitere Entwicklung des Wirtschaftsstandortes zurückgewiesen. Die Mehrzahl der vor allem mittelständisch geprägten Betriebe in den neuen Ländern verfügen bis heute zumeist nur über eine veraltete Ausstattung, haben zu wenig Eigenkapital und sind zu gering ausgelastet.
VME-Hauptgeschäftsführer Dr. Hartmann Kleiner sagte dazu: 38 Stunden Wochenarbeitszeit ist der wichtigste verbliebene Standortvorteil für die neuen Länder. In der gegenwärtigen Wirtschaftslage können wir es uns nicht leisten, ihn aufzugeben.
Die Arbeitszeitregelung ist der letzte Unterschied im Angleichungsprozess zwischen Ost und West. In den vergangenen 13 Jahren wurden trotz weiterhin bestehenden großen Unterschieden in der Arbeitsproduktivität (West: 100%, Ost 65 %) von den Unternehmen erhebliche Zugeständnisse gemacht. So stieg die Zahl der Urlaubstage von 20 auf 30. Die Wochenarbeitszeit wurde von 40 auf 38 Stunden verkürzt.
Dr. Kleiner: Eine weitere Verkürzug der Arbeitszeit, wie von der IG Metall beschrieben, würde die Unternehmen vor ein kaum zu bewältigendes Kostenproblem stellen. Denn drei Stunden weniger Arbeit sind gleichbedeutend mit einer Lohnsteigerung um 8,6, Prozent.
Nach Beobachtung des VME kommt hinzu, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit in der Vergangenheit nie den von der Gewerkschaft propagierten Zuwachs an Arbeitsplätzen gebracht hat. Die Unternehmen sind angesichts der Kostensteigerung vielmehr gezwungen, drastisch zu sparen. Damit würde vielen Arbeitslosen in der Region auf lange Sicht die Perspektive genommen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (VME)
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