Lemkes Vorschläge sind zu kurz gesprungen
(München) - Bei der Umweltministerkonferenz, die von 29. November bis 1. Dezember in Münster stattfindet, stehen auch die Vorschläge von Bundesumweltministerin Lemke zum Umgang mit Problemwölfen auf der Tagesordnung. "Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch die Vorschläge sind zu kurz gesprungen", bewertet BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler. Konkret fordert er mehr Handlungsspielraum bei der Entnahme der Problemwölfe.
Der Vorschlag des BMUV sieht vor, dass Länder Regionen mit vermehrten Wolfsrissen festlegen können, in welchen eine Entnahme nach einem Riss innerhalb von 21 Tagen und im Umkreis von 1.000 m um die betroffene Weide erfolgen kann. Ein DNA-Abgleich soll dafür nicht mehr erforderlich sein. Köhler kritisiert diese Vorgaben als völlig unzureichend. Zum Vergleich: In Österreich ist es nach einem Riss möglich, Wölfe acht Wochen lang innerhalb eines Radius von 10 Kilometer um den Ort des Risses zu schießen. "Damit kann im Nachbarland mehr als doppelt so lang gejagt werden - und zwar auf einer Fläche, die hundertmal so groß ist!", macht Köhler deutlich. Für eine zukunftsfähige Wolfspolitik brauche es außerdem dringend ein vorsorgliches und rissunabhängiges Bestandsmanagement. "EU-rechtlich wäre das ohne Weiteres möglich, das Bundesumweltministerium muss sich endlich bewegen! Nur so können unsere Tiere geschützt und der Weidetierhaltung eine Zukunftsperspektive gegeben werden!", sagt Köhler.
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