Leitungsbau braucht mehr Interessenvertretung
(Schwerin) - Fünfzehn Leitungsbauunternehmer aus Norddeutschland haben am 31. März 2010 in Schwerin die Regionale Fachabteilung Leitungsbau gegründet. Die Initiative wird getragen von den Bauindustrieverbänden Schleswig-Holstein und Hamburg sowie dem Bauverband Mecklenburg-Vorpommern.
Zwei Schwerpunkte für die künftige Arbeit haben die Unternehmer verabredet. Zum einen muss die bedarfsgerechte Finanzierung der Leitungsinfrastruktur eingefordert werden. "Der Leitungsbau hat ein Imageproblem. Man kann nicht sehen wofür man Geld ausgibt" hieß es von den Unternehmern. Verschiedene Untersuchungen belegen aber den enormen Handlungsbedarf. Allein im Kanalnetz wird ein Baubedarf von 80 Mrd. Euro gesehen.
Die zweite Forderung der Unternehmer betrifft die Qualität im Leitungsbau. Von den Auftraggebern wird erwartet, dass die nachgewiesene und geprüfte Qualität des Bauens viel mehr beachtet wird. Für fast alle Bereiche des Leitungsbaus gibt es Zulassungen oder Gütezeichen. Dabei werden Ausrüstung, Material, Personal und Organisation der Betriebe geprüft und überwacht. Dieses Qualitätsangebot der Branche wird noch zu oft durch das Preisdiktat der Auftraggeber verdrängt. Der zunehmende Verlust fachlicher Kompetenz insbesondere bei kommunalen Auftraggebern sowie bei Ver- und Entsorgern beschleunigt diese Entwicklung noch. Die Unternehmer der Regionalen Fachabteilung werden deshalb in Ihrem Gremium den Dialog mit den Auftraggebern und Ihren Organisationen suchen. Nur gemeinsam können Veränderungen erreicht werden.
Auch mit der Nachwuchsgewinnung, der Aus- und Fortbildung sowie der Zusammenarbeit mit dem Rohrleitungsbauverband wollen sich die Unternehmer künftig beschäftigen.
Zur nächsten Beratung im Herbst in Hamburg wird die Auswirkung des neuen Wasserhaushaltsgesetzes auf der Tagesordnung stehen. Bekanntlich gilt seit kurzem eine verbindliche Inspektionspflicht für private Abwasserleitungen, deren Gesamtlänge in Deutschland auf über 1 Mio. Kilometer geschätzt wird. Experten gehen davon aus, dass ein Großteil davon Schäden aufweist. Hier gibt es für die Branche noch viel zu tun.
Ebenfalls im Herbst wird sich die Regionale Fachabteilung einen Vorstand wählen. Die Geschäftsführung liegt beim Bauverband Mecklenburg-Vorpommern. Interessierte Unternehmen der beteiligten Verbände können sich jederzeit an Bernd Rackow, Tel. 0385 / 74180 oder bernd.rackow@bauverband-mv.de wenden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Hauptgeschäftsstelle
Pressestelle
Werderstr. 1, 19055 Schwerin
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