Leitende Krankenhausärzte befürworten Regierungseckpunkte zur Krankenhausfinanzierung / VLK-Präsident Weiser: "Jetzt müssen Taten folgen"
(Düsseldorf) - Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK) begrüßt die kurz vor der Osterpause vom Bundesministerium für Gesundheit vorgelegten "Eckpunkte zur Krankenhausfinanzierung". VLK-Präsident Prof. Dr. Hans Fred Weiser wertet die Vorschläge "als bedeutsamen Schritt in Richtung auf eine realistische und gerechte Krankenhausfinanzierung". Jedoch dürfe die Regierung es nicht bei diesen ersten Überlegungen belassen, so Weiser. Die vorgeschlagenen Maßnahmen müssten vielmehr auf Dauer in das gesetzliche Regelwerk der Krankenhausfinanzierung Eingang finden. Eine nachhaltige und spürbare Entlastung der Krankenhäuser sei notwendige Voraussetzung für eine auch langfristig hochwertige stationäre Versorgung.
"Von besonderer Bedeutung ist für uns die Neutralisierung der doppelten Degression für die Jahre 2013 und 2014 durch den geplanten fallbezogenen Versorgungszuschlag", erläutert Weiser in einem aktuellen VLK-Positionspapier. Hier habe die Bundesregierung offensichtlich erkannt, dass Mehrleistungen erfolgreich versorgender Krankenhäuser nicht durch Abschläge bestraft werden dürften.
"Auch die angedachte vollständige Übernahme des Orientierungswertes in den Verhandlungskorridor zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern hat für uns existenzielle Bedeutung", sagte Weiser weiter. Den Krankenhäusern seien damit erstmals realitätsbezogene Instrumente zur Festlegung der Steigerungsrate für die Landesbasisfallwerte und die Krankenhausbudgets in die Hand gegeben.
Als außerordentlich sinnvoll erachtet der VLK-Präsident die versprochene Initiierung eines Hygiene-Förderprogramms. "Wir haben auf den entsprechenden Bedarf oft genug hingewiesen dabei aber auch deutlich gemacht, dass die Ausstattung der Krankenhäuser mit dem nach dem Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Hygienefachpersonal unterstützt werden muss. Diese Botschaft scheint endlich auch bei der Politik angekommen zu sein", betonte Weiser.
"Insgesamt", so der VLK-Präsident abschließend, "bleibt nur zu hoffen, dass hier keine Placebos zur Beruhigung tausender Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter verteilt worden sind. Wir werden sehr genau darauf achten, ob die Regierung diesen Eckpunkten auch gesetzgeberische Taten folgen lässt. Und ich erlaube mir den Hinweis, dass bis zur Sommerpause für ein solches Vorhaben nicht mehr viel Zeit verbleibt."
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