Leistungsfähigkeit der norddeutschen Häfen muss gesichert werden / Cem Özdemir war Gastredner auf AGA-Mitgliederversammlung
(Hamburg) - "Wir verdienen unser Geld mit dem Austausch von Produkten und Dienstleistungen. Der weltweite Gütertransport liegt heute genau so hoch wie vor der Krise und für uns im Norden bedeutet das wieder steigende Zuwachsraten des Güterverkehrs in den kommenden Jahren. Um diese zu schultern, brauchen wir ein bedarfsgerechtes Netz von Straßen, Schienen, Wasserwegen, Häfen und Flughäfen." Das erklärte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse gestern (18. Januar 2011) auf der AGA-Mitgliederversammlung in Hamburg. Gastredner war der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir. Er sprach in der Bucerius Law School vor mehr als 300 Kaufleuten und Repräsentanten aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, den Medien und dem Konsularischen Korps über grüne Wirtschaftspolitik.
Der AGA-Präsident nutzte den Gedankenaustausch mit dem grünen Spitzenpolitiker, um die volkswirtschaftliche Bedeutung der norddeutschen Seehäfen herauszustellen. "72 Prozent des deutschen Überseehandels läuft über die See. Norddeutschland ist die natürliche Logistikdrehscheibe für Skandinavien, das Baltikum und Osteuropa", sagte Kruse. Damit das so bleibt, müsse in die Verkehrsinfrastruktur investiert werden. Kruse forderte eine norddeutsche Hafen- und Verkehrspolitik. Die Leistungsfähigkeit der norddeutschen Häfen muss gesichert werden. Priorität habe neben der Fahrrinnenanpassung der Elbe, die Vollendung des Ausbaus der A21 und die Y-Schienentrasse.
Zur Notwendigkeit der Fahrrinnenanpassung sagte Kruse: "Damit wollen wir die Umwelt nicht vernichten, sondern dafür sorgen, dass der Hamburger Hafen auch in Zukunft ein wesentlicher Arbeitgeber für Bürger aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein bleibt." Seine bedeutende volkswirtschaftliche Funktion könne der Hamburger Hafen nur erfüllen, wenn die aktuellen Frachter der Post-Panamax-Klasse mit einem Tiefgang von 14,5 Metern ungehindert ein- und auslaufen können. "Jeder Monat, den wir verlieren, schwächt die internationale Wettbewerbsposition Norddeutschlands als führende Drehscheibe für Handel und Logistik in Nordeuropa dauerhaft", sagte der AGA-Präsident.
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