Pressemitteilung | Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Leipziger Buchmesse: "Bücher sind im Aufwind"

(Leipzig) – Die Leipziger Buchmesse ist als wichtigste Frühjahrs-Literaturveranstaltung des deutschsprachigen Raums wesentlicher Indikator für die Entwicklung des Buchmarkts. Wie der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Roland Ulmer, zum Auftakt der Leipziger Buchmesse erklärte, hat vor allem die positive Entwicklung beim Kinder- und Jugendbuch dazu beigetragen, dass sich die Stimmung im Buchhandel insgesamt stark verbessert hat. Roland Ulmer: „Bücher sind im Aufwind. Das wird im Vorfeld der wachsenden Leipziger Buchmesse besonders deutlich. Wir setzen auf junge Leser. Die Internet-Generation ist einfach näher am Buch als die Generationen vor ihr“.

Börsenvereins-Vorsteher Roland Ulmer wies darauf hin, dass im Internet das Buch weltweit und auch in Deutschland das mit Abstand erfolgreichste Produkt ist. Die Internet-Generation übertrage ihre Erfahrungen aus der virtuellen Kommunikation auch auf das Medium Buch: „Junge Leute lesen anders. Sie gehen mit souveräner Selbstverständlichkeit auch an Bücher heran, selektieren die Informationsfülle und gestalten ihren „Informations-Mix“ selbst“.

Buchkäufer lesen tendenziell mehr Bücher pro Jahr als noch 1992. Auch die Zahl der jährlich gekauften Bücher ist pro Buchkäufer gestiegen. Und: Der Anteil derjenigen, die längeres Lesen als anstrengend empfinden, ist gegenüber 1992 deutlich zurückgegangen. Das weist eine Umfrage der Stiftung Lesen und des Börsenvereins nach. Ulmer: „Die Lesekultur ist im Wandel. Wir sind mit dem Internet wieder auf dem Weg zu einer Gesellschaft der Leser. Allerdings verändern sich die Lesegewohnheiten. Neben dem Lesen längerer Texte nimmt auch der selektive Zugriff auf einzelne Informationsbereiche zu. Das ist positiv. Denn die wichtigste Kompetenz eines Lesers ist angesichts der Fülle von Veröffentlichungen und Informationen die Selektions-Kompetenz.“

Der Börsenverein lässt zwei Mal jährlich durch das Institut für Handelsforschung Buchhändler zur Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Halbjahr und nach ihrer Prognose für das folgende Halbjahr befragen. 44,1 Prozent aller Befragten Buchhändler meldeten für das zweite Halbjahr 2000 eine gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbesserte, 33,6 Prozent eine etwa gleich gebliebene und
22,3 Prozent eine verschlechterte Umsatzentwicklung. Die Konjunkturmesszahl lag mit plus 21,8 deutlich im positiven Bereich. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2000, als dieser Wert plus 0,2 nahe bei Null lag, hat sich somit die Stimmung im Sortimentsbuchhandel deutlich verbessert. Es ist die beste Beurteilung der Umsatzentwicklung im Buchhandel seit 1994.

In den neuen Bundesländern ist die Stimmung allerdings schlechter. Hier stieg die Kennzahl zwar auch um 7,4 Punkte, liegt mit minus 6,6 Punkten jedoch nach wie vor im negativen Bereich.

Insgesamt gibt es eine Trendwende bei der Stimmung im Buchhandel.
36,6 Prozent der Buchhändler erwarten eine sehr gute, beziehungsweise gute Umsatzentwicklung im zweiten Halbjahr 2001, 54,1 Prozent erwarten eine mittlere Entwicklung. Zwar sind die Erwartungen der Buchhändler in den neuen Bundesländern pessimistischer als diejenigen ihrer Kollegen im alten Bundesgebiet. Allerdings überwiegen auch hier die positiven Einschätzungen.

Die Leipziger Buchmesse als hochkarätige Informationsveranstaltung über Bücher liegt im Trend. Vor allem junge Menschen finden es „sehr wichtig“ über neue Entwicklungen im Bereich Buch sehr schnell Bescheid zu wissen. Damit gehören Bücher zu den zwanzig Top-Themen der 12- bis 19-Jährigen, wie der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest soeben in seiner Studie „Jugend, Information, (Multi-)Media 2000“ nachweist. Demnach interessieren sich Jugendliche für Bücher noch mehr als für Computerspiele, andere Computersoftware oder Computerhardware.

Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Großer Hirschgraben 17-21 60311 Frankfurt Telefon: 069/13060 Telefax: 069/13062 01

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