Leichter Rückgang bei den Ausbildungszahlen
(München) - Waren die Jahre seit der Wiedervereinigung bis 1999 geprägt von einem kontinuierlichen Anstieg der Ausbildungszahlen, so pendelt der Lehrlingsbestand im Fleischerhandwerk seitdem im Zuge der demografischen Entwicklung wieder zurück. Zu Beginn des Jahres 2002 absolvierten insgesamt 20.660 junge Menschen eine Berufsausbildung in einem fleischerhandwerklichen Betrieb. Das sind 3.172 Personen oder 13,3 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor.
Aktuell bilden von den 19.402 fleischerhandwerklichen Betrieben in Deutschland circa 5.800 mindestens einen Fleischer bzw. eine Fleischerin und rund 6.400 Betriebe mindestens eine Fachverkäuferin bzw. einen Fachverkäufer aus.
Für den Beruf Fleischer/in werden gegenwärtig 8.436 Jugendliche ausgebildet. Das entspricht einem Minus von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Rückgang konzentriert sich vor allem auf das frühere Bundesgebiet. Bezogen auf den jeweiligen Bestand lag dort die Rate mit Minus 13,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in den neuen Bundesländern (- 5,1 Prozent). Rund 4 Prozent der Fleischerlehrlinge sind weiblich.
Erneut deutlich höher als bei den Fleischern ist die Anzahl der Verkaufslehrlinge. Zum Jahresbeginn bestanden 12.224 Ausbildungsverhältnisse, davon 9.324 in den alten und 2.900 in den neuen Bundesländern. Anders als bei den Fleischern sind neue und alte Bundesländer vom Rückgang der Verkaufslehrlinge um 10,1 Prozent gleichermaßen betroffen.
Die Anzahl der in 2001 neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse war ebenfalls überall rückläufig. Allerdings fiel wie schon im Vorjahr das Minus in den neuen Bundesländern (- 5,8 Prozent bei den Fleischern und - 6,3 Prozent bei den Fleischerei-Fachverkäuferinnen) deutlich geringer aus als in den alten (- 16,9 und
- 18,8 Prozent).
Aufgrund dieses Rückgangs der Interessenten für einen Beruf im Fleischerhandwerk war es im Jahre 2001 erneut nicht immer möglich, für jeden Ausbildungsplatz geeignete Bewerber zu finden.
Der negative Trend beim Gesamtbestand an Auszubildenden im Fleischerhandwerk hatte sich mit zurücktendierenden Neuabschlüssen in den beiden Vorjahren bereits angekündigt. Die natürlichen demografischen Faktoren wurden im letzten Jahr aber noch wesentlich verstärkt durch die allgemeine Verunsicherung aufgrund der BSE-Krise. Dies hat nicht wenige geeignete junge Leute davon abgehalten, den eigentlichen Wunsch nach Ausbildung in einem fleischerhandwerklichen Betrieb auch tatsächlich zu realisieren.
Quelle und Kontaktadresse:
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