Lehrstellen: Positive Entwicklung setzt sich fort

(Berlin) - Der schwächelnde Arbeitsmarkt wirkt sich bislang nicht auf den Ausbildungsmarkt aus. Die neuesten Zahlen der Industrie- und Handelskammern zeigen einen Zuwachs an betrieblichen Lehrstellen in Industrie, Handel und Dienstleistungen von rund vier Prozent auf 72.500.


Der stärkste Zuwachs kommt dabei aus Süddeutschland. Die schon im letzten Jahr zu beobachtende Schwierigkeit, offene Lehrstellen zu besetzen, hat dort offenbar zu früheren Vertragsabschlüssen geführt.

Erfahrungsgemäß sind es vor allem die leistungsstärkeren Jugendlichen, die im Frühjahr bereits ihren Ausbildungsvertrag in der Tasche haben. Nun wird es nach Auffassung von Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), darauf ankommen, auch leistungsschwächere Jugendliche in die Ausbildung zu bringen. Die jungen Leute in den Schulabgängerklassen müssten in einem Endspurt zielgerichtet für die Ausbildung fit gemacht werden. In der Ausbildungsberatung sollte auf das breite Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Das einseitige Schielen auf Modeberufe führe nicht immer zum Ziel.

Zusätzlichen Rückenwind erwartet DIHT-Präsident Braun von den für das neue Ausbildungsjahr vorgesehenen neuen Berufen. Erstmalig können die Betriebe Kaufleute im Gesundheitswesen, Veranstaltungskaufleute sowie Sport- und Fitnesskaufleute ausbilden. Diese neuen attraktiven Berufsbilder sind von den Sachverständigen in Rekordzeit erarbeitet worden.

Auch die bestehenden Berufsbilder müssten zügig modernisiert werden. Dies gelte insbesondere für die Metall- und Elektroberufe von 1987, damit die Lehrstellen dort zukunftssicher werden. Die Wirtschaft setzt sich für mehr Wahlmöglichkeiten bei der Ausbildung und bei den Prüfungen ein, so dass die Ausbildung für Betriebe und Jugendliche attraktiv bleibt. Der DIHT erwartet, dass die IG-Metall ihren Widerstand hiergegen aufgibt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000