Lehrerverband kritisiert Arroganz und Ignoranz der OECD / OECD macht sich zum Stichwortgeber einer linksideologischen Bildungspolitik
(Bonn) - In scharfen Worten hat Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), die jüngsten bildungspolitischen Ratschläge der OECD zurückgewiesen.
Wörtlich sagte Kraus dazu:
Die OECD spielt sich erneut zu einer Art Aufsichtsrat einer Deutschland-AG auf. Von der Steuer- und Haushaltspolitik über die Rentenpolitik, den Kündigungsschutz, die Krankenversicherung bis hin zu Fragen des Ehegattensplittings, des Frauenbilds und der Bildungspolitik meint sie, Deutschland nach ihren Vorstellungen kolonisieren zu müssen. Das ist in hohem Maße arrogant und bedarf der entschiedenen Zurückweisung durch die Politik in Deutschland.
Wie ignorant sich die OECD zugleich verhält, zeigen ihre bildungspolitischen Empfehlungen. Mit ihren Ratschlägen, die gemeinsame Schulzeit zu verlängern und die Abiturientenquote zu erhöhen, macht sich die OECD zum wiederholten Male zum Stichwortgeber einer linksideologischen Bildungspolitik. Dabei ignoriert sie zum einen alle wissenschaftlichen Studien, die einer verlängerten Grundschule und einer Gesamtschule in Deutschland miserable Zeugnisse ausstellen. Zum zweiten zeigt die OECD mit ihrer Forderung nach einer Erhöhung der deutschen Abiturienten- und Studierquote, dass sie von den weltweit anerkannten Strukturen und Ansprüchen des beruflichen Bildungswesens in Deutschland immer noch nichts verstanden hat und auch von der Tatsache nichts wissen will, dass rund die Hälfte aller deutschen Studienanfänger aus nicht-gymnasialen Bildungsgängen kommt.
Jedenfalls werden die Besserwissereien der OECD nicht dadurch richtiger, dass sie im Quartalsrhythmus gebetsmühlenhaft wiederholt werden.
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