Leerstellen erledigen keine Arbeit
(Düsseldorf) - Mehr als 10.000 Stellen sind im Öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen unbesetzt - Die Auswirkungen dieser Tatsache macht eine forsa-Umfrage deutlich: Viele Bürgerinnen und Bürger sind zunehmend unzufrieden mit dem Staat und sehen ihn angesichts der zahlreichen Aufgaben überfordert. Die Umfrage wird jährlich im Namen des dbb durchgeführt und beschäftigt sich mit Einschätzungen, Erfahrungen und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an den Öffentlichen Dienst.
Die Ergebnisse der Befragung sprechen eine deutliche Sprache: Rund ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass die Leistungsfähigkeit des Öffentlichen Dienstes abgenommen hat, und sogar zwei Drittel denken, dass der Staat angesichts der Fülle der Aufgaben überfordert ist. Die Ergebnisse wiegen umso schwerer, da fünf von sechs Bürgerinnen und Bürger im vergangenen Jahr mindestens einmal Kontakt mit einer Behörde hatten. Als einen Grund für die negative Einschätzung der Leistungsfähigkeit sieht Roland Staude, 1. Vorsitzender des DBB NRW - Beamtenbund und Tarifunion Nordrhein-Westfalen, die steigende Arbeitsbelastung im Öffentlichen Dienst. "Immer mehr Aufgaben müssen von immer weniger Beschäftigten erledigt werden. Denn es werden zwar Stellen im Haushalt zur Verfügung gestellt, diese können auf Grund des Fachkräftemangels jedoch häufig nicht besetzt werden", so der Landesvorsitzende. Das Ergebnis sind mehr als 10.000 unbesetzte Stellen alleine in Nordrhein-Westfalen.
Dass sich das Problem in den nächsten Jahren nicht verbessern, sondern sogar noch vergrößern wird, macht ein Blick auf die Altersstruktur im Öffentlichen Dienst und die absehbaren Altersabgänge deutlich. Der DBB NRW fordert deswegen eine Attraktivitätsoffensive für den Öffentlichen Dienst. "Starre Strukturen, lange Arbeitszeiten und eine Besoldung die deutlich unter der Privatwirtschaft liegt - das alles macht den Öffentlichen Dienst für Fachkräfte nicht gerade attraktiv", so Roland Staude. "Hier muss sich dringend etwas verändern."
Ein positives Ergebnis fördert die Umfrage jedoch auch zutage: Trotz der insgesamt großen Unzufriedenheit mit dem Staat, ist die Zufriedenheit mit den Beschäftigten in den Behörden bzw. mit der Bearbeitung der eigenen Angelegenheiten bei mehr als zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger hoch. "Das macht deutlich, dass die Beschäftigten, trotz großer Arbeitsbelastung hoch motiviert sind und täglich großen Einsatz zeigen", erklärt der DBB NRW Landesvorsitzende.
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