Lebensstile, Interessenlagen und Wohnbedürfnisse älterer Menschen im Wandel: "Wie wollen wir künftig leben?" / KDA-Tagung zeigt Lösungen auf
(Köln) - "Altenhilfe gehört ins pralle Leben ". Mit diesen Worten begrüßte heute (10. November 2008) der Geschäftsführer des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Peter Michell-Auli, die 230 Teilnehmenden der Tagung "Wie wollen wir künftig leben?" im Bonner Wissenschaftszentrum. Bei der Veranstaltung ging es darum, neue Antworten darauf zu finden, wie sich Akteure auf die strukturellen Veränderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft und den sich wandelnden Interessen und Wohnbedürfnissen der älteren Generationen einstellen können. "Wir brauchen in der Altenhilfe einen Perspektivwechsel. Die Hilfe für ältere Menschen muss da stattfinden, wo wir alle wohnen. Es geht darum, altersgerechte Wohn- und Betreuungsformen kleinräumig im vertrauten Wohnumfeld - in den Quartieren - verfügbar zu machen. Die älteren Menschen sollen sich aber nicht nur gut versorgt fühlen, sondern sich auch als für andere wichtig erleben und selbst über ihren Lebensstil entscheiden können", führte der KDA-Geschäftsführer weiter aus. "Es geht um einen Wechsel von der Versorgungs- zur Mitwirkungsgesellschaft."
Unterstützt wurden seine Aussagen durch die auf der Tagung vorgestellten Ergebnisse des im Auftrag vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführten Modellprojekts "Wie wollen wir künftig leben?". Die Analyse von Lebensstilen und die Recherchen zu Praxisbeispielen zeigen, wie die Altenhilfe künftig erfolgreich auf die demografischen und strukturellen Veränderungen unserer Gesellschaft reagieren kann. Das Spektrum reicht dabei von Wohnprojekten bis zu Quartierskonzepten, die einen Beitrag für die Entwicklung hin zu einer altersgerechten Kommune leisten können. "Die Aufgabe der Politik wird künftig darin liegen, Kommunen dahingehend zu stärken und Teilhabe zu ermöglichen", erklärte Dr. Marion Gierden-Jülich, Staatssekretärin im nordrhein-westfälischen Generationenministerium.
"Praxiserfahrungen zeigen - wenn Projekte in dieser Richtung erfolgreich sein wollen, gilt es, zwei wesentliche Faktoren für die Umsetzung zu beachten: Die Mitwirkung der - alten und jungen - Bürgerinnen und Bürger sowie die Kooperation der Akteure", erläuterte die KDA-Sozialwissenschaftlerin Ursula Kremer-Preiß. Es geht vor allem um Stärkung von Eigenverantwortung und Eigeninitiative, um Förderung sozialer Netze sowie um die Initiierung von Kooperationsbeziehungen. Hier muss gelten: "Miteinander statt gegeneinander", wie Alexander Künzel von der Bremer Heimstiftung ausführte. Wie dies gelingen kann, das präsentierten zahlreiche Projekte auf einem "Markt der Möglichkeiten", und das diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Experten und Praktikern.
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