Lebenshilfe NRW fordert stärkere Investitionen in häusliche Pflege
(Hürth) - Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege (12. Mai) und des Internationalen Tags der Familie (15. Mai) hebt die Lebenshilfe NRW die Bedeutung der häuslichen Pflege von Familien für Angehörige mit Behinderung hervor. Familien leisten einen unermüdlichen Beitrag zur Pflege ihrer Angehörigen mit Behinderung. Dieser teils jahrzehntelange Einsatz verdient mehr Anerkennung und Unterstützung.
Die häusliche Pflege ist eine tragende Säule in der Versorgung von Menschen mit Behinderung. Eltern, Geschwister und andere Angehörige übernehmen oft die Verantwortung für die Betreuung und Pflege ihrer Angehörigen mit Behinderung. Sie leisten nicht nur emotionale Unterstützung, sondern praktische Hilfe bei alltäglichen Aufgaben wie Körperpflege, Medikamentengabe und Mobilität.
Trotz ihres unermüdlichen Engagements stehen pflegende Angehörige vor finanziellen Herausforderungen. Die Pflege eines Familienmitglieds mit Behinderung kann zu zusätzlichen Kosten führen, sei es für spezielle Hilfsmittel, barrierefreie Wohnanpassungen oder medizinische Versorgung. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die finanzielle Unterstützung für diese Familien nicht gekürzt wird. Die Lebenshilfe NRW warnt davor angesichts von Haushaltskonsolidierungen im Bund und bei den Ländern bei der häuslichen Pflege den Rotstift anzusetzen, wie es bereits 2023 von der Bundesregierung beim Kindergeld für Erwachsene mit Behinderung über 27 Jahren versucht wurde. Viel mehr muss der Entlastungsbeitrag für Pflegende Angehörige in NRW angehoben werden, denn er stagniert seit Jahren bei 125 Euro. Dies kritisierte zuletzt unter anderem auch die Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Spitzenverbände NRW bei einer Anhörung im Landtag 2023. Hierdurch ist es durch die Inflation der vergangenen Jahre zu einer Kürzung der Mittel durch die Hintertüre bei pflegenden Angehörigen gekommen.
Verschiedene Studien belegen den unschätzbaren Wert der häuslichen Pflege durch Angehörige. Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Bundestages zeigt, dass Familien einen entscheidenden Beitrag zur Pflege ihrer Angehörigen mit Behinderung leisten. Ebenso betont die Deutsche Alzheimer Gesellschaft die wichtige Rolle pflegender Angehöriger als "größter Pflegedienst der Nation". Diese Studien verdeutlichen, dass die häusliche Pflege nicht nur eine persönliche Verpflichtung, sondern ein gesellschaftlicher Beitrag ist.
Wir appellieren an die politischen Entscheidungsträger in Bund und Ländern, die finanzielle Unterstützung für pflegende Familien nicht zu kürzen. Vielmehr muss angesichts des Fachkräftemangels in sie stärker investiert werden, um diesen notgedrungen auszugleichen. Investitionen in die häusliche Pflege sind Investitionen in die Zukunft und den sozialen Frieden unserer Gesellschaft. Wir alle müssen sicherstellen, dass Familien die notwendigen Ressourcen erhalten, um ihre Angehörigen mit Behinderung bestmöglich zu versorgen.
Quelle und Kontaktadresse:
Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V.
Philipp Peters, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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