"Leading Quality Trails - Best of Europe" / Lechweg erster Europäischer Qualitätsweg
(Kassel) - Als erster Europäischer Qualitätsweg wird am 14. Juni der Lechweg ausgezeichnet. Der Wanderweg entlang des Wildflusses Lech von Österreich nach Deutschland war Modellprojekt für das neue europäische Qualitätssiegel "Leading Quality Trails - Best of Europe". In einer feierlichen Zeremonie wird die Präsidentin der Europäischen Wandervereinigung (EWV), Lis Nielsen, die Urkunde Mitte Juni in Holzgau an die Repräsentanten des Weges übergeben. Nielsen: "Es gibt europaweit kein besseres Mittel, um den Wandertourismus zu entwickeln als dieses europäische Qualitätssiegel. Wie alle wichtigen Zertifizierungssysteme auf dieser Welt stellen die EWV-Kriterien die Bedürfnisse der Nutzer in den Vordergrund und sind dabei für jeden transparent und nachprüfbar."
Nachdem das Siegel jetzt seinen Praxistest bestanden hat, wollen Vertreter anderer grenzüberschreitender Wanderwege dem österreichisch-deutschen Projekt folgen. Beim "Escapardenne Eisleck Trail" von Luxemburg nach Belgien hat der Zertifizierungsprozess bereits begonnen und der schwedische "Kullaleden” wird demnächst anfangen, seine Wegeexperten vor Ort entsprechend zu schulen.
Hinter dem Qualitätssiegel steht ein anspruchsvolles Kriteriensystem, das dem Wanderer auf entsprechend zertifizierten Wegen höchsten Wandergenuss garantiert. Wichtig für die Auszeichnung sind unter anderem naturnahe oder landschaftstypische Wege, die ohne künstliche Befestigung auskommen und dabei gut zu begehen sind. Außerdem muss die Markierung eindeutig sein. Ebenso muss ein "Leading Quality Trail - Best of Europe” seinen Besuchern Abwechslung bieten, zum Beispiel durch wechselnde Landschaftsformationen. Positiv zu Buche schlagen besondere Bio- und Geotope wie eindrucksvolle Waldszenerien, Küstenlandschaften oder Felsformationen. Auch naturnahe Quellen, Bäche, Flüsse sowie Seen und Moore bringen Punkte. Die Anzahl der Punkte entscheidet schließlich darüber, ob ein Weg zertifiziert wird oder nicht. Um die Nachhaltigkeit entsprechender Projekte zu gewährleisten, müssen die Auftraggeber der Zertifizierungen zudem Nachweise zum Beispiel darüber führen, dass der Wegeverlauf allen Naturschutzbelangen gerecht wird.
Das europaweit einheitliche Zertifizierungssystem geht zurück auf eine Initiative der Europäischen Wandervereinigung vor rund zwei Jahren. Entwickelt wurde das System auf Grundlage der Erfahrungen aus dem Projekt des Deutschen Wanderverbandes (DWV) mit dem Namen "Wanderbares Deutschland" sowie den Bewertungssystemen anderer europäischer Länder. Beteiligt daran waren rund ein Dutzend Wanderexperten aus Dänemark, Tschechien, Frankreich, Österreich, Luxemburg und Deutschland.
Erik Neumeyer, der das europäische Siegel beim DWV betreut, legte von Anfang an Wert darauf, dass die europäische Zertifizierung transparent und mit der deutschen kompatibel ist. Neumeyer: "Der Qualitätsweg Wanderbares Deutschland gliedert sich in das europäische Kriteriensystem ein. Mit einer einzigen Zertifizierung kann ein Weg sowohl das deutsche als auch das europäische Siegel bekommen." Das ist besonders für Tourismusregionen attraktiv, die sich mit ihren Wegen europaweit positionieren wollen.
Eine Broschüre, die über wichtige Stationen auf dem Weg zum "Leading Quality Trail - Best of Europe” informiert, Effekte der Zertifizierung für die betreffende Region beschreibt und das Kriteriensystem detailliert vorstellt, ist über die Europäische Wandervereinigung oder den Deutschen Wanderverband auf Englisch, Französisch oder Deutsch zu bekommen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. - Deutscher Wanderverband
Pressestelle
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