Lasten der Gas- und Stromkrise nicht einseitig auf Wohnungsunternehmen verschieben
(Kiel) - Die sozialen Vermieter haben die schwarz-grüne Landesregierung in Kiel davor gewarnt, bei der Bewältigung der drohenden Gas- und Stromkrise die Lasten einseitig auf die Wohnungsunternehmen zu verschieben.
"Keine Frage: Auch die VNW-Unternehmen treiben die zu erwartenden finanziellen Belastungen von Mieterinnen und Mietern um, und sie tun alles, um diese so gering wie möglich zu halten. Allerdings dürfen die Vermieter nicht zu Verlierern der Energiekrise werden, weil auch sie für die Krise nicht verantwortlich sind", erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), aus Anlass einer Diskussionsrunde der Wohnungswirtschaft mit der Landesregierung.
"Es mag aus Sicht der Landesregierung verführerisch sein, einen großen Teil der Lasten auf die Vermieter abzuladen. Das wäre allerdings nicht sachgerecht und würde mittelfristig dazu führen, dass die Wohnkosten weiter steigen", sagte Breitner. "Ich stimme der Bundesbauministerin Klara Geywitz zu, wenn sie sagt, dass alle aufgerufen seien, Strom und Gas zu sparen."
Auch die Vermieter seien nicht in der Lage, kurzfristig an den Gebäuden oder Heizungen etwas zu ändern, um die aktuelle Krisensituation zu meistern, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. "Ein hydraulischer Abgleich der Heizung oder der Austausch alter gegen neue Heizkörper werden bereits im Rahmen von Instandhaltung und Modernisierung gemacht. Wer allerdings glaubt, das Ganze ließe sich über Nacht beschleunigen, der irrt leider."
Im Übrigen fehlten qualifizierte Handwerker, die die Arbeiten umsetzen würden, so der VNW-Direktor weiter. "Schon heute müssen unsere Unternehmen auf Handwerker monatelang warten. Zudem reicht es nicht, einfach Heizkörper auszutauschen. Notwendig sind überarbeitete Wärmekonzepte, die auch nicht von heute auf morgen erstellt werden können."
Der Verbandsdirektor mahnte die Politik, die Mieter und Vermieter nicht gegeneinander auszuspielen. "Es mag aus Sicht der Politik kurzfristig Erfolg versprechend sein, sich auf die Seite der Mieterinnen und Mieter zu schlagen. Allein: es löst die ins Haus stehenden Probleme nicht. Allen muss klar sein: Wer nicht von sofort an individuell spart, muss im kommenden Jahr bei seiner Heizkostenabrechnung mit sehr großen Belastungen rechnen."
Quelle und Kontaktadresse:
(vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Oliver Schirg, Pressesprecher
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