Langjähriger Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe NRW, Hans Jürgen Wagner, gestorben
(Hürth) - Der langjährige Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe NRW, Hans Jürgen Wagner ist am vergangenen Sonntag im Alter von 71 Jahren gestorben. Wagner war vom 1. Juli 1982 bis zum 30. Juni 2014 Landesgeschäftsführer des Landesverbandes Lebenshilfe NRW.
"Der Landesvorstand hat mit großem Bedauern die überraschende Nachricht vom Tode des langjährigen Landesgeschäftsführers Hans Jürgen Wagner aufgenommen. Er hat den Landesverband Nordrhein-Westfalen und seine Tochtergesellschaften über viele Jahre geprägt. Die Arbeit für und mit Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung war ihm eine Herzensangelegenheit. Sein Engagement für die Fußballweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderung 2006, an deren Durchführung der Landesverband als Partner beteiligt war, ist vielen sicher noch in bester Erinnerung. Die Selbstvertretung, beispielsweise in Form der Lebenshilferäte, würde ohne ihn nicht da stehen, wo sie heute ist. Wir trauern in großer Dankbarkeit für alles, was er für die Lebenshilfe in Nordrhein-Westfalen und ihre Mitglieder geleistet hat, um Hans Jürgen Wagner und werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren", sagte der Landesvorsitzende der Lebenshilfe NRW, Prof. Dr. Gerd Ascheid.
"Hans Jürgen Wagner hat sich schon früh mit der Enthospitalisierung von Menschen mit geistiger Behinderung und psychischer Beeinträchtigung auseinandergesetzt und dazu für die damalige Zeit äußerst innovative Wohnformen geschaffen. Schon früh hatte er im Blick, dass es für uns als Lebenshilfe wichtig ist, für alle Menschen Begleitung und auch Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Hier hat er ganz Besonderes geleistet und war seiner Zeit voraus. Als Mensch und Führungspersönlichkeit hat er den Verband maßgeblich geprägt. Sein plötzlicher Tod macht fassungslos. Unsere herzliche Anteilnahme gilt in dieser Zeit insbesondere seinen Angehörigen. Wir sind in Gedanken bei ihnen", erklärte Landesgeschäftsführerin Bärbel Brüning anlässlich des Todes von Wagner.
Wagner bildete bereits 1982, im ersten Jahr seiner Tätigkeit für die Lebenshilfe NRW, das erste Familienbildungswerk in NRW, um Familien und Menschen mit geistiger Behinderung die Möglichkeit der Weiterbildung zu geben. "Bildung ist das wichtigste Gut, was wir auch künftig qualitativ wie quantitativ weiterentwickeln sollten", sagte Wagener damals. Ebenso forcierte Wagner mit den Orts- und Kreisvereinigungen die Schaffung von Familienunterstützenden Diensten auf Landesebene, zu der beispielsweise Schulbegleitung oder Freizeitbegleitungen für Menschen mit Behinderung gehören, um den Eltern der Kinder und Erwachsenen Menschen mit Behinderung einen Freiraum im fordernden Alltag zu ermöglichen. Mit dem Berufskolleg für Heilerziehungspflege des Landesverbandes in Hürth-Gleuel bei Köln förderte er schon früh die Ausbildung des Nachwuchses für die Eingliederungshilfe. Wagner förderte auch die Selbstbestimmungsrechte der Menschen mit Behinderung, die zuletzt auch im Bundesteilhabegesetzt Einzug in die Bundesgesetzgebung gefunden haben. Der Höhepunkt seiner Arbeit, abseits des Engagements für die Teilhabe und Weiterentwicklung von Wohnangeboten für Menschen mit Behinderung in NRW, war die Organisation der Gesellschaftskampagne zur Fußball WM der Menschen mit geistiger Behinderung im Jahr 2006, mit der dieser Personenkreis erstmals eine breite öffentliche Aufmerksamkeit in der deutschen Gesellschaft fanden.
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