Pressemitteilung |

Landwirtschaftliche Mitglieder als starkes Fundament

(Münster) - „Die Lieferbeziehungen zwischen Genossenschaften und ihren bäuerlichen Mitgliedern waren in der Vergangenheit nicht immer von Kontinuität geprägt. Es ist bislang in einigen Sparten eine durchaus gängige Praxis, sich nicht fest an seine Genossenschaft zu binden. In schwierigen Marktsituationen wird dann aber auf das Lieferrecht gepocht“, erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. (DRV), bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Münster. Rückverfolgbarkeit, Qualitäts- und Hygienesicherung, also prozessorientierte Produktion mit kettenübergreifenden Qualitätsmanagement-Systemen, das sind die aktuellen Erwartungen der hochkonzentrierten Lebensmittelindustrie und der Verbraucher. Gerade die aktuelle BSE﷓Diskussion bestärkt den Präsidenten in seiner Forderung, dass die Herstellungsprozesse transparenter und nachvollziehbarer gestaltet werden müssen.

„Es darf keine Stufe ausgenommen werden. Der Sicherheits- und Qualitätsgedanke muss von den landwirtschaftlichen Unternehmern, Verarbeitern, Vermarktern und dem Handel durchgängig und konsequent praktiziert werden. Dabei haben gerade die Genossenschaften durch ihre Nähe zum landwirtschaftlichen Produzenten den einzigartigen Vorteil, dass sie die Herkunft der Erzeugnisse, angefangen beim Rohstoff, lückenlos nachvollziehen und garantieren können.“ Deshalb sind für Nüssel der Ausbau und die Festigung von Wertschöpfungsketten zentrale Voraussetzungen für Marktzugang und damit Absatzsicherheit.

Wertschöpfungsketten lassen sich nur durchsetzen, wenn die genossenschaftlichen Unternehmen im harten, globalen Wettbewerb auf ihre Mitglieder bauen können. Klar definierte Verpflichtungen sollen deshalb das genossenschaftliche Lieferrecht ergänzen.

Präsident Nüssel sprach in seinem Vortrag „Genossenschaften in veränderten Märkten – Chancen und Perspektiven“ auch die Bereitstellung höherer Geschäftsguthaben und damit die Verbesserung der
Eigenkapitalbasis der Genossenschaften an. Dies kann durch die Erweiterung des bestehenden Mehrstimmrechts gefördert werden, indem die einem Mitglied zur Verfügung stehende Stimmzahl stärker differenziert wird.

Die Genossenschaften werden weiterhin die leistungsfähigen Marktpartner der Landwirte sein, wenn sie ihre Eigenkapitalbasis stärken, ein erweitertes Mehrstimmrecht einführen, in Wertschöpfungsketten vordringen, die Lieferbeziehungen verbindlicher gestalten und nicht zuletzt die Vorzüge des genossenschaftlichen Verbundes noch stärker nutzen. In diesem Sinne appellierte der DRV﷓Präsident an die Teilnehmer der DLG-Mitgliederversammlung, sich als Eigentümer ihrer Genossenschaften diesen Veränderungen unvoreingenommen zu stellen und aktiv mitzuarbeiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV) Adenauerallee 127 53113 Bonn Telefon: 0228/106367 Telefax: 0228/106266

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