Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Landwirte sehen eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation

(Berlin) - Die deutschen Landwirte sehen ihre wirtschaftliche Situation und Zukunftsperspektiven negativer als noch Mitte letzten Jahres. Vor allem ist nach wie vor eine starke Investitionszurückhaltung zu erkennen. Das zeigen erste Ergebnisse des im Dezember abgeschlossenen Investitionstestes Agrar, der vom Münchener ifo Institut durchgeführt wurde. Der Deutsche Bauernverband sieht darin eine tief sitzende Verunsicherung über die Perspektiven des Agrarstandortes Deutschland.

Die politischen und wettbewerblichen Rahmenbedingungen werden von den befragten Landwirten weiterhin überwiegend als belastend angesehen. Besonders negativ werden die Auswirkungen der BSE- und Tierseuchenproblematik beurteilt. Die Befürchtungen gegenüber der EU-Erweiterung nehmen weiter zu. Zunehmend negativ und mit wachsender Tendenz bewerten die Landwirte die nationale Steuer- und Finanzpolitik und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des eigenen Betriebes. Wesentlich stärker als noch in der Juni-Erhebung sehen die Landwirte national und im EU-Vergleich ihre Wettbewerbsposition gefährdet. Zunehmend positiv wird hingegen die Einführung des Euro gesehen.

Die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation im eigenen Betrieb fiel im Dezember 2001 schlechter aus als in der vorangegangenen Erhebung von Juni.19 Prozent der Landwirte (Juni 21 Prozent) halten ihre aktuelle wirtschaftliche Lage für gut oder sehr gut, 49 Prozent (48 Prozent) für befriedigend, während 32 Prozent (31 Prozent) von einer ungünstigen wirtschaftlichen Situation ausgehen. Deutlicher eingetrübt haben sich die Zukunftserwartungen. Nur 8 Prozent (Juni 10 Prozent) der befragten Betriebsleiter gehen in den nächsten zwei bis drei Jahren von einer günstigeren wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Betriebe aus. 42 Prozent sehen eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung ihrer Betriebe voraus. Das sind 5 Prozent mehr als noch vor einem halben Jahr. Die Hälfte der Landwirte erwartet nach der Dezember-Erhebung eine gleich bleibende wirtschaftliche Entwicklung (Juni 53 Prozent).

Trotz einer insgesamt relativ günstigen wirtschaftlichen Lage war die Investitionsneigung nach der Juni-Erhebung gering. Nach den Ergebnissen aus der jetzt vorliegenden Dezember-Erhebung ist die Investitionsblockade nicht gebrochen. Unverändert geben 49 Prozent der Betriebsleiter an, im laufendenKalenderjahr keine oder weniger Investitionen tätigen zu wollen. Nur 23 Prozent (Juni 26 Prozent) wollen mehr als im Vorjahr in Maschinen und Geräte investieren. Gleichviel zu investieren geben 28 Prozent an (Juni 25 Prozent).

Im Vergleich zur vorangegangenen Dezember-Erhebung und damit zum Zeitpunkt des Auftretens der ersten BSE-Fälle in Deutschland fällt die Bereitschaft, in Maschinen und Geräte zu investieren geringer aus. Bei Gebäudeinvestitionen ist nach der Dezember-Erhebung eine weiter rückläufige Investitionsneigung zu verzeichnen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

NEWS TEILEN: