Pressemitteilung | Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V.

Landtagsabgeordnete erhielten Brief in Blindenschrift: DVBS-Aktion wirbt für den Erhalt des Landesblindengeldes

(Marburg) - Am vergangenen Freitag (14. November) erhielten die Mitglieder des Hessischen Landtages außergewöhnliche Post. Einen Brief in Blindenschrift des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS), dem ein Alphabet beilag. "Wir haben den Spieß einmal umgedreht und den Politikern zu zeigen versucht, wie es ist, sich Informationen erst mühsam beschaffen zu müssen", erläuterte Michael Herbst, Pressesprecher des Absenders, gestern in Marburg die Aktion. "Dank des Alphabetes hatten die Abgeordneten aber immerhin eine Chance." Am Samstag bekamen sie den Text dann auch in für sie lesbarer Form.

In einigen Versen fasste der selbst blinde DVBS-Mitarbeiter seine Gedanken zur geplanten Kürzung des Nachteilsausgleiches um 30 Prozent zusammen. "Drei Zehntel sind einfach zu viel und der Verweis auf die Sozialhilfe ist für jene von uns, die es geschafft haben, sich ins Berufsleben zu kämpfen, ein Schlag ins Gesicht", meinte Herbst. Ohnehin seien nicht einmal 30 Prozent der blinden Menschen im erwerbsfähigen Alter auch berufstätig. Gerade sie bräuchten das Blindengeld, um trotz Behinderung im Alltag und im Berufsleben bestehen zu können.

Mit der "Schwarzschrift-Ausgabe" des Blindenschriftbriefes wurden die Politiker aufgefordert, die zahlreichen Argumente gegen diese überzogenen Kürzungspläne ernst zu nehmen und dem Vorhaben nicht zuzustimmen. "Reime merkt man sich besser und unser Ziel ist es, dass die Abgeordneten unsere Zeilen im Kopf haben, wenn sie über die Kürzung befinden", erklärte der DVBS-Pressesprecher die Form der Ansprache. "Schließlich geht es um vergleichsweise kleine Einsparungen, aber in existentieller Weise um persönliche Schicksale", fügte Michael Herbst hinzu.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. Frauenbergstr. 8, 35039 Marburg Telefon: 06421/948880, Telefax: 06421/9488810

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