Landkreistag begrüßt "glasklares Nein zu Vectoring" seitens des Bundes
(Berlin) - Der Deutsche Landkreistag reagiert mit großer Zustimmung auf die jüngsten Äußerungen des designierten Kanzleramtschefs Helge Braun, künftig seitens der Bundesregierung ausschließlich Glasfaser und gerade keine Vectoring-Technologie mehr zu fördern. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: "Bis zum Jahr 2025 soll ein flächendeckender Ausbau mit Gigabit-Netzen bis ins Haus erreicht werden. Um dieses gerade für die ländlichen Räume sehr wichtige Ziel erreichen zu können, muss sich der Bund weiterhin in erheblichem Maße auf abgesicherter Grundlage finanziell engagieren, und zwar mit deutlich mehr Mitteln als bisher. Die Technik der Zukunft ist hierbei ganz klar Glasfaser. Wer auf Vectoring setzt, reitet ein totes Pferd."
Der designierte Kanzleramtschef sagte im ZDF: "Wir fördern in Zukunft nur noch Glasfaser. Die Sorge, dass wir Kupferkabel fördern, dass wir Vectoring finanzieren mit staatlichen Mitteln - das tun wir nicht." Auf die Frage, ob das eine Abkehr vom alten 50 MBit-Ziel der alten Bundesregierung und ihrer Vectoring-Strategie sei, sagte er: "Ja, das ist jetzt eine neue Förderstrategie. Auf alter Technologiebasis weiterzuarbeiten, das halten wir nicht für richtig." Die Entscheidung sei "ein glasklares Nein zu Vectoring." Man könne Unternehmen zugleich aber nicht verbieten, auf Vectoring zu setzen. Für einen solchen Netzausbau gebe es aber eben keine staatliche Förderung mehr. Diese klare Positionierung des in Digitalfragen zentral Verantwortlichen der Bundesregierung entspricht einer langjährigen Forderung der Landkreise.
Der Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes sei sehr dringend, aber nicht von heute auf morgen zu bewältigen, so DLT-Präsident Sager weiter. "Um das 2025-Ziel zu erreichen, ist es zwingend erforderlich, die Bundesförderung ab sofort so auszurichten, dass nur noch Glasfasernetze gefördert werden." Am besten sei es, auch da, wo zunächst noch mit Vectoring geplant worden sei, den Technologiewechsel hin zur Glasfaser zu ermöglichen. Insoweit gelte es, aus den in der letzten Legislaturperiode gemachten Erfahrungen zu lernen und das Förderprogramm entsprechend fortzuentwickeln, ohne dass dabei die in den letzten Jahren - nicht zuletzt vor Ort in den Landkreisen und Gemeinden - gewachsenen Strukturen und die bereits erzielten Ausbauerfolge gefährdet werden dürften. Das kommunale Engagement zusammen mit den privaten Unternehmen habe in ländlichen Räumen oftmals überhaupt erst den Breitbandausbau vorangebracht. Das müsse erhalten werden.
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