Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

LandFrauen wollen Streit - für gesellschaftlichen Zusammenhalt

(Berlin) – „Wir müssen mehr streiten!“ – Zu diesem Schluss kamen LandFrauen und Gäste auf dem 18. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) widmete sein Fachforum dem Thema Streitkultur. Unter dem Titel „Gemeinsam streiten, gemeinsam wachsen“ diskutierten die Teilnehmenden, wie konstruktiver Streit den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken kann.

LandFrauen-Präsidentin Petra Bentkämper mahnt an: „Die Grenzen des Sagbaren, vor allem in den sozialen Netzwerken, aber auch in unserem unmittelbaren sozialen Umfeld, haben sich weiter verschoben. Wir erleben, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer Religion herabgewürdigt werden. Das steht den Grundwerten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ganz klar entgegen.“ Der dlv wolle Streitkultur neu denken und begründet, warum es wichtig ist, Streit zu fördern. Dabei läge der Fokus auf der Bedeutung für das weibliche Engagement in ländlichen Räumen.

Dr. phil. Christian Boeser, akademischer Oberrat an der Universität Augsburg, plädierte ebenso für mehr Streit in der Gesellschaft. Er führte an, dass fehlender Streit gerade nicht zu einem stärkeren Zusammenhalt in der Gesellschaft führen würde. Die meisten gesellschaftlichen Herausforderungen wären Dilemmata, also Entscheidungskonstellationen bei der alle Lösungen gewisse Zugeständnisse erfordern. Hierfür bräuchte es eine gesunde Streitkultur.

Im Anschluss diskutierten Dr. Boeser, Dr. Anna Waßenhoven, junge LandFrau im Rheinländischen LandFrauenverband, und Sandra Lemmermann, Bürgermeisterin der Gemeinde Kutenholz, die Unterschiede zwischen Streitkulturen in ländlichen Regionen und denen in urbanen Räumen. Die Podiumsgäste plädierten darüber hinaus für Solidarität unter Frauen, gerade wenn es um geschlechtsspezifische Anfeindungen geht.

Jutta Kuhles, Präsidiumsmitglied des dlv, formulierte abschließend: „Je mehr Zurückweisung Menschen erfahren, desto stärker neigen sie dazu, sich abzuschotten. Das erhöht das Risiko, dass sie ihre Wertvorstellungen und Ansichten weiter radikalisieren. Das Forum hat sehr deutlich gemacht, dass das Streitgespräch besonders wichtig ist, um den Kreislauf von Polarisierung und Spaltung zu durchbrechen.“

Die Aufzeichnung des dlv-Fachforums „Gemeinsam streiten, gemeinsam wachsen“ ist demnächst hier abrufbar: Aufzeichnung Zukunftsforum Ländliche Entwicklung 2025

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Anja Götz, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Telefon: 030 284492910

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