LandFrauen positionieren sich zum Thema häusliche Gewalt
(Berlin) - "Es ist erschreckend, wenn jeder dritte junge Mann es akzeptabel findet, in einer Partnerschaft auch mal handgreiflich zu werden, also Gewalt anzuwenden", bewertet dlv-Präsidentin Petra Bentkämper die Ergebnisse einer jüngst veröffentlichten repräsentativen Studie von Plan International. "Gewalt im häuslichen Umfeld ist ein strukturelles Problem und hat seine Gründe besonders in einem toxischen Männlichkeitsbild, dass ein Anspruchsdenken gegenüber Frauen überhaupt erst ermöglicht. Das ist für uns LandFrauen nicht hinnehmbar." Erst kürzlich wurde auf der Sitzung des Fachausschusses Frauen-, Sozial- und Gesellschaftspolitik des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) ein Positionspapier zum Thema "Häusliche Gewalt im ländlichen Raum bekämpfen" erarbeitet. Inhalte des Papieres sind konkrete Forderungen zum Ausbau eines bedarfsgerechten Hilfesystems, nach Prävention und Sensibilisierung für häusliche Gewalt sowie nach konsequenter Strafverfolgung.
Der Deutsche LandFrauenverband nimmt besonders die Hürden für Betroffene in ländlichen Regionen in den Blick: "Ein ausgedünntes Hilfesystem, lange Wegstrecken sowie sozialraumbedingte Besonderheiten führen zu höheren Dunkelfeldzahlen von Betroffenen", führt Ursula Braunewell, Zweite dlv-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Fachausschusses, aus. "Die Politik ist gefordert die Istanbul-Konvention vorbehaltlos umzusetzen und Präventionsangebote sowie Hilfestrukturen bedarfsgerecht auszubauen."
Häusliche Gewalt gegen Frauen rückt in diesem Jahr auch aufgrund des zehnjährigen Bestehens des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" verstärkt in den öffentlichen Fokus. Jede vierte Frau erfährt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt durch einen Partner oder Ex-Partner. Der Deutsche LandFrauenverband setzt mit dem Positionspapier ein deutliches Zeichen gegen häusliche Gewalt und macht sich für mehr Aufklärung in diesem Bereich mit dem Fokus auf ländliche Regionen stark.
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