LandFrauen-Petition: 101.158 Unterschriften für wohnortnahe Geburtshilfe
(Berlin) - 101.158 Menschen unterstützen mit ihrer Unterschrift die Forderung des Deutschen LandFrauenverbandes e.V. (dlv) für eine bessere medizinische Versorgung von Schwangeren und Müttern im ländlichen Raum. In der Petition auf www.change.org "Geburtshilfe. Im ländlichen Raum. Jetzt!" fordert der dlv die aktuelle und zukünftige Bundesregierung sowie die Konferenz der Gesundheitsminister auf, endlich für eine gut erreichbare ärztliche Versorgung von (werdenden) Müttern einzutreten. Dlv-Präsidentin Petra Bentkämper übergibt die Petition heute virtuell an Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit.
Darin fordert der Deutsche LandFrauenverband: Das Schließen von Geburtsstationen und Kreißsälen zu stoppen; Die Ansiedlung von Hebammen in Kooperation mit Gynäkologinnen und Gynäkologen aktiv zu fördern und durch Etablierung medizinischer Versorgungszentren sicher zu stellen; Geburtshilfe politisch zum Thema zu machen und bei der Gesundheitsministerkonferenz der Länder fest zu verankern.
"So viele Menschen haben uns in unserem Anliegen unterstützt, die medizinische Versorgung von Frauen im ländlichen Raum zu verbessern. Denn es darf nicht sein, dass Schwangere in Not geraten, weil immer mehr Kreißsäle und Geburtsstationen auf dem Land schließen", sagt Petra Bentkämper. Für das Bundesgesundheitsministerium sagt Dr. Thomas Gebhart bei der Übergabe der Unterschriften: "Die Bundesregierung und der Gesetzgeber sind sich der Herausforderung der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen, flächendeckenden Versorgung der Versicherten bewusst. Schon in der Vergangenheit wurden gerade mit Blick auf die Geburtshilfe hierzu vielfältige Maßnahmen ergriffen und auch weiter gilt es, die Versorgungssituation kontinuierlich zu überprüfen und etwaigen Fehlentwicklungen gegenzusteuern. Daher begrüße ich nicht nur die wichtige Arbeit des Deutschen LandFrauenverbandes, sondern insbesondere, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift für die wohnortnahe Geburtshilfe einsetzen."
Gab es im Jahr 2000 noch 1.142 Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, waren es laut Statistischem Bundesamt 2018 nur noch 778. Darüber hinaus ergab eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe an Geburtshilfekliniken im November 2017, dass in den vorangegangenen sechs Monaten mehr als 35 Prozent der Kliniken Schwangere mindestens einmal abgewiesen haben. Die Zahlen bestätigen, dass eine gut erreichbare Geburtshilfe im ländlichen Raum nicht mehr gewährleistet ist.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)
Clara Billen, Referentin Pressestelle
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin
Telefon: (030) 284492910, Fax: (030) 284492919