Landesweites Disease-Management-Programm speziell für Diabetiker Typ I / Für die Behandlung des Zuckers gilt generell und altersunabhängig: Je früher, desto besser! / Vor allem Kinder und Jugendliche brauchen Motivation und professionelle Beratungen
(Frankfurt am Main) - Ausdauernd machen Ärzte und Krankenkassen ihren von Insulinmangel betroffenen Patienten und Versicherten Mut: Diabetes kann mit speziellen und alltagsgerechten Methoden außerordentlich gut behandelt werden!
Und um optimale Versorgung nicht dem Zufall zu überlassen, wurde mit Haus- und Fachärzten ein Betreuungskonzept verabredet, stark schwankender Blutzucker zu therapieren. Mit Festlegung dieser Leitlinien wurde ein eigenes Disease-Management-Programm (DMP) für Diabetiker Typ II begründet.
Lautet die Diagnose allerdings manifester oder kompletter Insulinmangel (Diabtes mellitus Typ I), müssen individuelle Faktoren bei der Behandlung der Betroffenene berücksichtigt werden. Hierzu gibt es nun ein eigenes, landesweites Disease-Management (DMP). Seit Jahresanfang 2007 bieten diabetologisch geschulte Ärzte, Fachärzte oder auch Zentren mit besonderer Qualifikation umfassende Hilfe für diese schwerwiegendere Variante des Zuckers. Im Rahmen sog. strukturierter Versorgung werden für Patienten mit Diabetes Typ I möglichst individuelle und alltagsbewährte Therapievarianten entwickelt und koordiniert. Eine Vereinbarung der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) mit der Kasssenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) legt fest, dass zunächst Verlauf und eventuelle Komplikationen einer Erkrankung systematisch und lückenlos dokumentiert werden. Das ist Voraussetzung für eventuelle Umstellung eines Behandlungsplanes im Falle feststellbarer Risiken oder denkbarer Komplikationen. Frühestmögliche Reaktion auf die Befindlichkeiten der Betroffenen ist maßgeblich, deren Lebensqualitität zu verbessern und prädestinierte Folgeerkrankungen zu verhindern oder zu lindern.
Besonderheit des DMP für Diabetiker Typ I ist aber auch: Vor allem Kinder und Jugendliche profitieren hiervon. Denn: Werden in der Altersklasse Unter 16 Jahre Diabetes-Erkrankungen festgestellt, ist dies meist die schwerwiegendere Variante Typ I. Diesem Phänomen trägt das neue Chronikerprogramm mit besonderen Motivations- und Schulungsangeboten Rechnung. Dabei steht hinter allen Maßnahmen die Erkenntnis: In allen Phasen der Therapie und der alltäglichen Lebensführung ist verantwortliche und disziplinierte Mitwirkung der Patienten an der Genesung bzw. am medizinische Status unerlässlich. Die Förderung dieser Compliance ist daher ein außerordentlich wichtiger Baustein des DMP.
Versicherte sollten das Angebot nutzen. Zur Teilnahme bedarf es lediglich einer Einschreibung bzw. Einverständniserklärung. Diese Formalie können Patienten, Eltern oder erziehungs- bzw. betreuungsberechtigte Personen direkt beim DMP-berechtigten Facharzt unterzeichnen. Oder aber: die zuständige Kassen hilft und berät persönlich zu Inhalten und Besonderheiten des Programms.
Nach Angaben der Deutschen Diabetes-Union sind mehr als sechs Millionen Bundesbürger an Diabetes mellitus Typ I oder Typ II erkrankt. Und die Quote der jährlichen Diabetes-Neuerkrankungen steigt rasant. Hochrechnungen ergaben: Im Jahr 2004 lag der Anteil der Diabeteskranken bei 7,6 Prozent der deutschen Wohnbevölkerung. Und die Experten schätzen, dass hiervon mindestens jeder 5. als Diabetiker des Typ I klassifiziert und behandelt werden muss.
In Deutschland so der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sind etwa 16 Tausend Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an dieser Form der Diabetes erkrankt. Die Stoffwechselstörung entwickelt sich meist zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr, wobei tendenziell immer jüngere Kinder und Jugendliche von Ausfall der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse betroffen sind. Ursächlich hierfür sind entweder Infektionen oder Erbfaktoren. Im Unterschied hierzu: Diabetes Typ II ist in diesem frühen Lebensabschnitt relativ schwach verbreitet und geht typisch einher mit starkem Übergewicht oder/und auffälligen motorischen Defiziten.
Beim Typ-I-Diabetes mit absolutem Insulinmangel muss das fehlende Hormon Insulin lebenslang durch Insulinpräparate ersetzt werden. Das erfordert neben individueller Disziplin und Compliance - systematische, sensible und möglichst individuelle ärztlicher Behandlung und medizinischer Betreuung.
Quelle und Kontaktadresse:
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