Landesvereinigung bittet Bahnchef Mehdorn um Informationen zur ICE-Strecke Berlin-Hamburg
(Schwerin) - Die Vereinigung der Unternehmensverbände hat am 16. Oktober 2001 in einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG um mehr Informationen zur ICE-Strecke gebeten.
"Wir wollen die Daten verwenden, um einen Investitions- und Betriebskostenvergleich mit dem Transrapid vornehmen zu können. Bei diesem lagen die Investitionen in die Strecke nicht wesentlich über den Aufwendungen für eine ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse. Wir vermuten jedoch, dass es sich eher um eine Mogelpackung und nicht um einen "echten" schnelle ICE handeln soll." Dies erklärte Lothar Wilken, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Dachorganisation der Wirtschaft, soeben in einem Presseinterview.
Weiterhin hat die VU angefragt, ob eine neue Trasse geplant ist. Das hätte, wie damals beim Transrapid, die vorhandene und inzwischen auf 160 km/h ertüchtigte alte Trasse für den ausgeweiteten Güterverkehr zwischen Hafen und Bundeshauptstadt ermöglicht. Sofern das nicht geplant ist, wird der Einsatz von Güter- und Personenzügen zusätzlich erschwert, weil die Zugfolge beim ICE einen höheren Zeitabstand benötigt.
"Natürlich interessiert uns auch, ob es wie damals beim Transrapid einen Haltepunkt in der Landeshauptstadt geben wird," so Wilken weiter. "Es wäre eine Farce, wenn wir mit Landesförderung eine feste Fluglinienverbindung nach Frankfurt oder München schaffen, aber nur mit dem Bummelzug per Bahn erreichbar sind."
Wilken abschließend: "Es ist schon eigenartig, wie nach der Ankündigung des Bahnchefs dieser wie selbstverständlich auch wegen fehlender landespolitischer Unterstützung zunächst den Transrapid gekippt hat und nun die Schaffung einer neuen ICE-Verbindung verkündet. Wir hätten uns gewünscht, dass statt der Investitionen in die ICE-Strecke lieber die holländischen Überlegungen aufgegriffen werden. Mit dem "Eurorapid" könnte das Ruhrgebiet mit Hamburg, Kopenhagen, Berlin und Budapest verbunden werden. Das wäre auch eine sehr sinnvolle Anbindung des Landes an die Metropolen."
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