Pressemitteilung | BBU e.V. - Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz

Landesregierung muss für Rückgang der Krebserkrankungen in NRW sorgen

(Bonn) - Die Bürgerinitiative "Dicke Luft" in Herne hat sich mit den aktuellen Zahlen der Krebsfälle in Nordrhein - Westfalen, und speziell in Herne, befasst. Die Bürgerinitiative fordert von der Politik endlich Maßnahmen, um festzustellen, warum es im Ruhrgebiet und gerade auch in Herne, eine überdurchschnittliche Erhöhung der Fallzahlen bei Krebserkrankungen gibt.

"Die Bürgerinitiative ist eine Mitgliedsinitiative des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Die Forderung der Initiative nach
Aufklärung ist berechtigt. Die NRW-Landesregierung muss den
Krebs-Fallzahlen nachgehen und ist generell gehalten, landesweit mit
geeigneten Maßnahmen für den Rückgang der Krebserkrankungen zu sorgen",
so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Pressemitteilung der BI "Dicke Luft" zu Krebszahlen Herne.

Im Krebsregister NRW wurden nun wieder die neuesten Daten für das Jahr
2018 veröffentlicht. Mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass sich
der negative Trend in Herne weiter fortsetzt. In den Daten über
Neuerkrankungen sowie der Sterblichkeit findet man die männlichen
Einwohner unserer Stadt wieder an der höchsten Stelle. Bei den
weiblichen Einwohnern*Innen stagnieren die Zahlen auf hohem Niveau über dem
NRW Durchschnitt. Die sehr schlechten Herner Werte haben sich seit 2006
nicht verbessert, im Gegenteil die Kurve steigt an.

In Herne gibt es sich eine große Anzahl von schadstoffemittierenden
Industrieanlagen, die eine hohe Belastung der Luft und Umwelt erzeugen
und damit negative Auswirkungen auf dieGesundheit der Bewohner*Innen
haben. Vor diesem Hintergrund neue Industrieansiedlungen oder
verlängerte Laufzeiten von Altanlagen zu genehmigen, halten wir für
fahrlässig.

Wenn man als Bürger in Genehmigungsverfahren die horrenden Krebszahlen
anführt, weisen die Genehmigungsbehörden stets und vehement einen
Zusammenhang zwischen hoher Industriedichte und den Krebszahlen zurück.
Da die vom Krebsregister NRW veröffentlichten Daten aber nicht zu
leugnen sind, wird von Seiten der Behörden gerne die angeblich ungesunde
Lebensart der Menschen im Ruhrgebiet und speziell der Herner als
Erklärung angeführt. Im Besonderen wird den Menschen in Herne ein
überdurchschnittliches Rauchverhalten unterstellt.

Aktuell nachzulesen im Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung der
Zentraldeponie der Bezirksregierung Münster. Es ist mehr als zynisch,
eine weitere Verschlechterung der Umweltsituation zu erlauben und
gleichzeitig auf die Krebszahlen mit einem "Daran seid ihr selber
Schuld" zu reagieren.

Wir fordern von der Politik endlich Maßnahmen, um festzustellen, warum
es im Ruhrgebiet und gerade auch in Herne, diese überdurchschnittliche
Erhöhung der Fallzahlen bei Krebserkrankungen gibt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU) Pressestelle Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn Telefon: (0228) 214032, Fax: (0228) 214033

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