Pressemitteilung | Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen

Landesrechnungshof bestätigt strukturellen Unterrichtsausfall an Gymnasien / Philologen fordern bessere Lehrerversorgung!

(Düsseldorf) - In seinem Jahresbericht 2015 stellt der Landesrechnungshof Nordrhein-Westfalen fest, dass an den öffentlichen Realschulen und Gymnasien die verbindlich vorgegebenen Stundenpläne für Schülerinnen und Schüler nicht eingehalten werden.

Der nordrhein-westfälische Philologen-Verband sieht sich in seiner Kritik an der unzureichenden Erfassung von Unterrichtsausfall bestätigt, da die in den Schulen wegen Lehrermangels erst gar nicht eingeplanten Stunden auch nicht in der Statistik erfasst werden.

Der Landesrechnungshof war der Frage nachgegangen, ob unter Berücksichtigung eines größeren zeitlichen Rahmens die Schulen die Gesamtwochenstundenzahl und den Wochenstundenrahmen einhalten. 508 Gymnasien hatte man mit jeweils zwei Altersjahrgängen über fünf Jahre (von 2007/08 bis 2012/13) untersucht. Die Ergebnisse lauteten:

"Die weitaus überwiegende Zahl der Gymnasien (67 v. H. bezogen auf beide Altersjahrgänge) und der Realschulen (76 v. H.) hatte die für den jeweiligen Bildungsabschnitt festgeschriebene Gesamtwochenstundenzahl nicht erteilt.

Außerdem hatte weit über die Hälfte der untersuchten Schulen die untere Grenze des Wochenstundenrahmens innerhalb des Bildungsabschnitts mindestens einmal unterschritten. Diejenigen Schulen, die den unteren Wert mehrfach nicht eingehalten hatten, erreichten regelmäßig auch nicht die erforderliche Gesamtwochenstundenzahl." (Bericht, Kurzfassung S. 16)

Dieser strukturelle Unterrichtsausfall dokumentiert, dass die Schulen mit den zugewiesenen Lehrerstellen dem Bildungsanspruch der Schülerinnen und
Schüler nicht nachkommen können! Peter Silbernagel, Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Philologen-Verbandes, fordert vor allem in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) deutlich mehr Anstrengungen gegen den Unterrichtsausfall zu unternehmen und endlich eine mindestens 8-10-prozentige Stellenreserve stufenweise aufzubauen.

Quelle und Kontaktadresse:
Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen Pressestelle Graf-Adolf-Str. 84, 40210 Düsseldorf Telefon: (0211) 177440, Fax: (0211) 161973

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