Land muss Kommunen mit 150 Millionen Euro entlasten / vdw fordert Sonderprogramm für Flüchtlingsunterkünfte
(Hannover) - Für die zusätzliche Unterbringung von Flüchtlingen fordert der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vdw) vom Land Niedersachsen ein Sonderprogramm von mindestens 150 Millionen Euro. Die aktuelle Wohnungsbauförderung reicht nach Worten von Verbandsdirektor Heiner Pott bei Weitem nicht aus, um die erforderlichen Neubauzahlen zu realisieren. "Beim heutigen Spitzengespräch im Kanzleramt müssen die Vertreter des Landes Niedersachsen deutlich machen, dass die Kommunen dringend weitere finanzielle Unterstützung benötigen", hob Pott am Freitag in Hannover hervor.
Die Ballungszentren in Niedersachsen können dem Zustrom an Flüchtlingen kaum noch standhalten. Der Wohnungsmarkt gibt in einigen Städten nichts mehr her, die Unterbringung in Sporthallen, Wohncontainern oder leeren Kasernen dürfte nur eine Übergangslösung sein. Daher fordert der vdw mehr Geld für bezahlbaren Wohnraum.
In den größeren Städten sind bezahlbare Wohnungen ohnehin schon knapp. Der Zuzug von Menschen aus aller Welt wird die Nachfrage weiter verschärfen. "Wir befürchten, dass die Konkurrenz am Wohnungsmarkt insbesondere im unteren Segment zunehmen wird", meint vdw-Chef Heiner Pott. Die Zeit drängt. "Um neue soziale Brennpunkte zu vermeiden, müssen jetzt Entscheidungen getroffen werden." Ersten Absichtserklärungen müsse das Land nun Taten folgen lassen.
Die Wohnungswirtschaft warnt davor, Flüchtlingsunterkünfte am Rand der Städte oder in sozial vorbelasteten Stadtteilen zu konzentrieren. Der vdw fordert stattdessen, durch dezentrale Unterbringungen eine Integration in den Quartieren, zu erreichen. Pott sagte: "Um die Sorgen und Ängste von Hiesigen und Hinzukommenden ernst zu nehmen, müssen Bund, Länder und Kommunen schnellstmöglich tragfähige Integrationsnetzwerke knüpfen."
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