Land Berlin droht Nachwuchsmangel / Besoldungslücke macht Landesdienst unattraktiv
(Berlin) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnte am Dienstag (23. März 2010) davor, dass Berlin keine Nachwuchskräfte für den Öffentlichen Dienst mehr findet. Grund sei die starke Konkurrenz durch den Bund bei der Gewinnung von Fachkräften auf dem Berliner Arbeitsmarkt. "Berlin zahlt seinen Beamtinnen und Beamten zwischen 7 und 14 Prozent weniger als der Bund", kritisierte DGB-Bezirksvorsitzende Doro Zinke. "Das geht auf Dauer nicht gut."
Es sei daher auch im Interesse des Landes und der Bürgerinnen und Bürger, wenn die Beamten angemessen bezahlt würden. "Wir wollen einen Stufenplan, um schrittweise das Niveau der Bundesbeamten zu erreichen", erklärte Zinke.
"Der Senat hat bei den Tarifverhandlungen stets mit dem Argument gebremst, man müsse auch die Erhöhungen für die Beamtinnen und Beamten mitdenken", so Zinke. Jetzt sei die Zeit, dem Denken Taten folgen zu lassen. "Wir fordern den Senat zu Besoldungsverhandlungen auf", so die Spitzenvertreterin der Beamtinnen und Beamten.
Der Stufenplan des DGB sieht ab sofort monatlich 65 Euro mehr für die Beamtinnen und Beamten vor. Ab August 2011 sollen sie 97 Prozent der Bundesbesoldung erhalten. Dadurch würden sie mit den Tarifbeschäftigten gleichziehen, die seit Juni 2009 65 Euro mehr verdienen und deren Entgelte ab Herbst nächsten Jahres ebenfalls auf 97 Prozent der bundesweit einheitlichen Beträge der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) steigen werden. Seit der Föderalismusreform gibt es keine bundesweit einheitliche Besoldungstabelle mehr. Der DGB sieht daher im Bund die einzig sinnvolle Vergleichsgröße.
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