Lage zu Diskriminierung in Deutschland alarmierend
(Berlin) - "Diskriminierungserfahrungen in Deutschland setzen nicht nur den Betroffenen stark zu, sie bedrohen auch unsere Demokratie und den Zusammenhalt in der Gesellschaft", unterstreicht Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, den aktuellen Lagebericht der Bundesbeauftragten zu Diskriminierung in Deutschland. "Ein starkes demokratisches Miteinander bedeutet, Diskriminierung entschieden entgegenzutreten und den Betroffenen eine Stimme zu geben. In einem umfassenden Antidiskriminierungsrecht wie auch in unser aller Alltag."
Besonders im ländlichen Raum ist Vielfalt deutlich spürbar: "Unsere Dörfer sind lebendig, geprägt von ehrenamtlichem Engagement und unterschiedlichen Perspektiven", betont Petra Bentkämper. Aber gerade in ländlichen Regionen gibt es zu wenige Beratungsstellen für Menschen, die diskriminiert werden. Hinzu kommt, dass Betroffene bei Diskriminierung während Alltagsgeschäften, wie Einkäufen oder Restaurant- und Friseurbesuchen, nicht einfach auf andere Anbieter ausweichen können. "Die Anzahl solcher Geschäfte ist auf dem Land verständlicherweise begrenzter", konstatiert Bentkämper. Gleichzeitig warnt sie, dass sich viele Menschen, vor allem in strukturschwachen Regionen, von der Politik zunehmend im Stich gelassen fühlen. Dieser Vertrauensverlust sei alarmierend und erfordere gezielte Maßnahmen.
Neben dem deutschen Antidiskriminierungsrecht wäre das überfällige Demokratiefördergesetz ein wichtiger Schritt, um die demokratischen Grundwerte zu schützen. Mit Blick auf die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen, die das Erstarken rechtsextremer Strömungen aufzeigen, betont Bentkämper abschließend: "Unsere Demokratie lebt von Vielfalt und Respekt - beides müssen wir aktiv verteidigen."
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