Lage im polnischen Hochwassergebiet weiterhin dramatisch
(Berlin/Samborzec) - Ein Hilfsgütertransport der Johanniter ist am frühen Sonntagmorgen in der Gemeinde Samborzec im polnischen Hochwassergebiet am Oberlauf der Weichsel eingetroffen. Bereits im Laufe des Tages begann in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden die Verteilung von Schlafsäcken, Gummistiefeln, Desinfektionsmitteln und Babynahrung an betroffene Familien.
Allein in der 10.000 Einwohner Gemeinde, 120 Kilometer südwestlich von Lublin, mussten 700 Menschen kurzfristig evakuiert werden. Nicht wenige haben in Notbehausungen aus Plastikfolie und LKW-Planen in unmittelbarerNähe ihrer übeschwemmten Häuser Zuflucht gesucht. "Sie haben weiterhin Angst vor Plünderungen und Diebstählen", erklärt Bürgermeister Witold Garnuszek die Situation. Trotz zurückgehenden Hochwassers in den vergangenen Tagen bleibt die Lage der Betroffenen dramatisch. Starke Regenfälle im Laufe der Sonntags lassen eine erneute Überschwemmung befürchten. Fieberhaft versuchen die Bauern der Gegend, die aufgeweichten Deiche mit Sandsäcken zu sichern.
Eine weiterer Transport der Johanniter trifft in den kommenden Tagen im Katastrophengebiet ein. Er ist bestimmt für Gehöfte und Bauernhöfe mit kinderreichen Familein, die noch immer von der Außenwelt abgeschnitten sind.
"In vielen Orten gibt es kein Trinkwasser mehr", beschreibt Pfarrer Dariusz Pracki vom Diakonischen Werk in Polen, dem Partner der Johanniter, die Lage. Mit Tankwagen am Straßenrand versucht die Feuerwehr, die Wasserversorgung für die Bevölkerung zu sichern. Nach Einschätzung der lokalen Behörden benötigt allein die Wiederinstandsetzung des Wassersysrems noch zwei Monate.
Quelle und Kontaktadresse:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Lützowstr. 94
10785 Berlin
Telefon: 030/269970
Telefax: 030/26997444