Lage am M+E Ausbildungsmarkt
(München) - Die Ausbildungssituation in Bayern ist trotz der angespannten Wirtschaftslage für die Jugendlichen weiterhin sehr gut. So wurde mit einem Anteil von 20 Prozent im bundesweiten Vergleich jeder fünfte Ausbildungsvertrag im Freistaat abgeschlossen. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie verzeichnet 2024 mit 15.530 neuen Ausbildungsverträgen einen Zuwachs von 1,3 Prozent und stabilisiert sich damit auf dem hohen Niveau der Vorjahre. "Statistisch betrachtet stehen jeder Bewerberin und jedem Bewerber in Bayern aktuell etwa 1,6 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Mit Blick auf die M+E Industrie rechnen wir für 2025 damit, dass sich die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei etwa 15.700 auf einem hohen Level mit einem leichten Anstieg von einem Prozent einpendelt. Die volatile Wirtschaftslage und der Bewerbermangel verhindern, dass noch mehr Verträge abgeschlossenen werden", erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zur Ausbildungslage in den Mitgliedsunternehmen.
Die Suche nach zu ihnen passenden Azubis bleibt für die Unternehmen bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsplätze eine zentrale Herausforderung. Von den Betrieben, die einen Rückgang verzeichnen, gaben 57,9 Prozent an, dass zu wenig Bewerbungen eingingen, 52,6 Prozent nannten das Fehlen von geeigneten Bewerbern als Ursache für den Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr. Der fehlende Abiturjahrgang durch den Wechsel von G8 zurück auf G9 im kommenden Jahr wird den Azubimangel laut bayme vbm einmalig verschärfen. "Die Herausforderung war für unsere Unternehmen aber absehbar und die absolute Mehrheit der Azubis kommt weiterhin aus der Mittel-, Real- und Wirtschaftsschule. Darum bleibt die Stimmung leicht optimistisch", so Brossardt.
Die Übernahmesituation in der bayerischen M+E Industrie ist weiterhin hervorragend. 92,5 Prozent der Betriebe planen, ihre Azubis 2024 befristet oder unbefristet zu übernehmen. Erfolgt keine Übernahme, geschieht dies meist auf Wunsch des Azubis. Für 2025 bleibt die Übernahmequote mit 97,7 Prozent stabil auf hohem Niveau. Brossardt macht klar: "Der hohe Übernahmewille zeigt das Interesse der Unternehmen, ihre ausgelernten Azubis langfristig an sich zu binden. Sie sind für ihre Fachkräftesicherung auf jedes einzelne Nachwuchstalent im Freistaat angewiesen."
Die Vergütung in der bayerischen M+E Industrie ist für Jugendliche traditionell sehr attraktiv. Das Durchschnittsgehalt über alle Ausbildungsjahre hinweg ist in der Vergangenheit kontinuierlich gestiegen, seit dem 01. Mai dieses Jahres liegt die Vergütung bei durchschnittlich 1.207 Euro.
Brossardt fasst zusammen: "Die bayerische M+E Industrie bietet Jugendlichen hervorragende Perspektiven, auf die wir sie mit praxisnahen Berufs- und Studienorientierungsangeboten aufmerksam machen. Speziell für die Förderung von Mädchen und jungen Frauen im MINT-Bereich haben wir vor zehn Jahren gemeinsam mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium und der Bundesagentur für Arbeit die Initiative 'Girls'Day Akademie' ins Leben gerufen. Sie richtet sich an die Jahrgangsstufen 7 bis 10 an bayerischen Gymnasien und Realschulen und hat sich als Erfolgsmodell bewährt. In diesem Jahr haben wir sie an insgesamt 15 Standorten gemeinsam mit Unternehmen vor Ort durchgeführt."
Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft
Pressestelle
Max-Joseph-Str. 5, 80333 München
Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376