Länder reformieren das Schulsystem halbherzig /Nur geringe Beteiligung an "Iglu-E"
(Berlin) - Als "vertane Chance" kritisiert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die geringe Beteiligung der Bundesländer an der nationalen länderdifferenzierten Auswertung der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung ("Iglu-E").
Trotz vollmundiger Ankündigungen nach Pisa, konsequent an Vergleichsstudien teilzunehmen und alles zu tun, was der Verbesserung der Schulqualität dient, hätten sich nur sechs Bundesländer an Iglu-E beteiligt. Dabei wollten sie sich verstärkt um die frühkindliche Bildung kümmern.
Sich an einer länderspezifischen Grundschuluntersuchung zu beteiligen, wäre nach Einschätzung des DIHK der erste Schritt gewesen, herauszufinden, wo man selbst steht. Diese Chance hätten zehn Bundesländer versäumt.
Zwar habe Iglu-E nach den Pisa-E-Ergebnissen von 2002 im Länder-Ranking keine Überraschungen hervorgebracht. Die beteiligten Bundesländer hätten nun aber detaillierte Befunde darüber, welches ihre spezifischen Probleme in der Grundschulbildung seien und könnten entsprechende Schlussfolgerungen ziehen.
Der DIHK fordert die Kultusminister auf, endlich ernst zu machen mit ihren Versprechungen von einer grundlegenden Schulreform. Ohne Wettbewerb werde es im deutschen Bildungssystem in Zukunft nicht mehr gehen. Qualifizierte regelmäßige Ländervergleiche wären ein guter Anfang.
Eine Kurzfassung des aktuellen Iglu-Berichts ist abrufbar unter der Adresse www.erzwiss.uni-hamburg.de/IGLU/home.htm
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
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