Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Ladendiebstahl am häufigsten in ostdeutschen Städten

(Berlin) - Zu den neuen Zahlen des Bundeskriminalamtes zum Ladendiebstahl erklärte heute in Berlin der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Stefan Schneider:

Langfinger im Einzelhandel greifen bei Artikeln unter 100 Mark am liebsten zu. Ein Drittel aller von Ladendieben im Jahr 2000 gestohlenen Waren hatte einen Wert zwischen 25 und 100 Mark. Bei der Hälfte der Ladendiebstahlsdelikte waren die entwendeten Artikel weniger als 25 Mark wert. In Einzelfällen ließen die Täter auch Waren von über 1.000 Mark mitgehen.

Die meisten Ladendiebstähle finden in Großstädten ab 100.000 Einwohnern statt. Besonders Berliner Geschäfte sind bei Langfingern beliebt. Hier wurden im vergangenen Jahr mit weit über 39.000 die meisten Ladendiebstahlsfälle erfasst. Auf den nächsten Plätzen folgen Hamburg mit fast 20.000 Fällen und München mit etwa 11.000 angezeigten Ladendiebstählen. Ein anderes Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Ladendiebstähle pro 100.000 Einwohner: Hier liegen ostdeutsche Städte auf den vorderen Listenplätzen. Nach Magdeburg mit fast 2.000 Fällen folgen Halle mit über 1.800 und Schwerin mit mehr als 1.600 erfassten Ladendiebstählen pro 100.000 Einwohner.

Bei den Bundesländern ist Nordrhein-Westfalen mit insgesamt über 127.000 erfassten Ladendiebstählen Spitzenreiter. Mit rund 60.000 wurden dagegen nur etwa halbsoviele Fälle im zweitplazierten Bayern erfasst. Mit nur annähernd 7.000 angezeigten Ladendiebstählen ist das Saarland das Schlusslicht. (siehe dazu Seite 2: Tabellen zum Ladendiebstahl)

Die genannten Zahlen beziehen sich nur auf den leichten Ladendiebstahl, der aber 98 Prozent aller 562.835 erfassten Ladendiebstahlsdelikte ausmacht. Die Zahl dieser Delikte ist im Jahr 2000 im Vergleich zu 1999 zwar zurückgegangen, der Gesamtschaden für die Einzelhandelsunternehmen liegt aber weiterhin bei rund fünf Milliarden Mark. Grund ist die hohe Dunkelziffer, denn 90 Prozent aller Ladendiebstähle werden nicht entdeckt oder angezeigt. Viele Einzelhändler sehen auch keinen Sinn in einer Anzeige, weil diese Delikte nach wie vor nicht konsequent verfolgt und geahndet werden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Wir fordern die Bundesländer auf, die Möglichkeiten des beschleunigten Verfahrens viel stärker zu nutzen und eingestellte Verfahren im Zentralen Staatsanwaltlichen Verfahrensregister zu dokumentieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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