Kyrill Obermann / Viel Wind und Chaos, aber keine zukunftsfähigen Konzepte!
(Bonn) - Den Plänen der Deutschen Telekom AG, 60.000 Beschäftigte in eine T-Service-Gesellschaft auszulagern, gibt die Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM) keine Erfolgsaussichten. Bevor man dazu übergeht, die Menschen herumzuschubsen, den letzten Beschäftigten zu demotivieren und gegen sich aufzubringen, sollte man zunächst die eigenen Hausaufgaben erledigen. Dies beinhaltet den kompletten Verzicht auf Fremdvergabe und den STOPP von Zeit- und Leiharbeit. Beide Faktoren beeinträchtigen die Qualität und den Service des Unternehmens in nicht unerheblicher Weise. Laut Tarifvertrag Vergabereduzierung vom 2. Juni 2006 sollte die konzernexterne Vergabe und Zeit- und Leiharbeit verringert werden. Dies ist nach der letzten Monitoringrunde im Januar nicht ansatzweise erfolgt. Im Bereich des Aushängeschilds T-Home-Speed liegt der fremdvergebene Anteil immer noch bei 60 Prozent. Das, was man selbst am besten kann, vergibt man nicht in fremde Hände. Dies sollte auch dem Telekom- Management bekannt sein. Des weiteren fordern wir einzelne Vorstandsmitglieder auf, es zu unterlassen, weiterhin in der Öffentlichkeit das Unternehmen in ein schlechtes Licht zu reden. Dies zeugt von mangelnder Führungskompetenz. Das bestehende schlechte Image und der nun erkannte große Handlungsbedarf beispielsweise bei der Erreichbarkeit der Call Center oder bei der Termintreue im Technischen Kundendienst sind durch das Management herbeigeführte Umstände. Daran ändert sich nichts, wenn Vorstandsmitglieder publikumswirksam Monteure und Störungsdienste begleiten und danach der Öffentlichkeit mitteilen, wie schlecht es doch um alles bestellt sei. Der Vorstand muss lernen, die Probleme vor Ort zu erkennen und durch den Einsatz von motivierten und qualifizierten Mitarbeitern zu lösen.
Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM)
Frank Weigand, Pressesprecher
Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn
Telefon: (0228) 911400, Telefax: (0228) 9114098