Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

"Kyoto-Plus"-Abkommen: Kosten für Emissionsminderung sinken um 500 Mrd. US-Dollar

(Berlin) - Die Kosten für die Emissionsminderung können weltweit um bis zu 500 Mrd. US-Dollar gesenkt werden, wenn die USA und China nach 2012 in ein "Kyoto-Plus"-Abkommen einbezogen werden, so der aktuelle Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 31/2005.

Die USA werden einem Abkommen jedoch nur beitreten, wenn Emissionsminderungen kosteneffizient sind und wenn zudem stark wachsende Volkswirtschaften wie China ebenfalls kooperieren. Eine Verminderung der Kosten um 500 Mrd. US-Dollar ist an folgende Voraussetzungen geknüpft: Staaten wie die EU-Länder, die USA und Japan müssen sich auf eine Emissionsminderung von 3 Prozent pro Jahr bis zum Jahr 2050 einigen, und China muss mit Emissionsrechten in Höhe seiner geschätzten künftigen "Business as usual"-Emissionen ausgestattet werden.

Eine Klimaschutzpolitik, die ausschließlich auf einem Emissionsrechtehandel innerhalb der Industrieländer beruht, würde bis zum Jahr 2050 Kosten in Höhe von knapp 1 Billion US-Dollar verursachen. Dies entspricht 0,31 Prozent des BSP dieser Länder. Tritt China dem Emissionshandel bei, können in den Industrieländern Kosten in Höhe von bis zu 259 Mrd. US-Dollar vermieden werden. Nehmen darüber hinaus andere Entwicklungsländer teil, werden sogar Kosten in Höhe von knapp 500 Mrd. US-Dollar eingespart. Der Emissionszertifikatepreis würde von 51 US-Dollar/t CO2 auf 37, beziehungsweise sogar 25 US-Dollar/t CO2 sinken.

Damit kann die Kosteneffizienz insbesondere für die Industrieländer durch die Einbeziehung von China sehr stark gesteigert werden. Zusätzliche Anreize, sich an einem "Kyoto-Plus"-Abkommen zu beteiligen, ergeben sich aus Kooperationen bei der technologischen Entwicklung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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