KV-Wahl 2016 / Weg für neue KV-Spitze offen
(Berlin) - "Der NAV-Virchow-Bund begrüßt ausdrücklich das Ergebnis der Berliner KV-Wahl. Der Erfolg der von uns unterstützen Listen "Fachärzte 2.0" und "Hausärzte für Berlin" ermöglicht den so dringend benötigten Neuanfang in der KV Berlin. Das Ergebnis zeigt aber auch die tiefe Spaltung der Berliner Ärzteschaft", so Dipl.-Med. Mathias Coordt, Vorsitzender der Landesgruppe Berlin/Brandenburg.
"Besorgniserregend ist die geringe Wahlbeteiligung der Hausärzte und ihre schwache Vertretung in der künftigen Vertreterversammlung.
Die zwölf Sitze, die die Facharztliste 4 auf sich vereinigen konnte, sind kein Votum für die Unterstützung des bisherigen KV-Vorstandes. Auch diese Liste, der Vertreter großer fachärztlicher Berufsverbände angehören, ist zu einem großen Teil von Kolleginnen und Kollegen gewählt worden, die eine neue Spitze an der KV sehen wollen.
Es ist dringend erforderlich, dass die KV Berlin künftig ihre Aufgaben, die in der Interessenvertretung der Berliner Ärzte- und Psychotherapeutenschaft und in der Sicherung und Weiterentwicklung der ambulanten Medizin in Berlin besteht, wahrnimmt. Dazu muss sich die neue Vertreterversammlung ihrer Aufgabe als Kontrollorgan des Vorstandes bewusst sein. Sie darf kein politisches Instrument eines KV-Vorstandes sein.
Dazu bedarf sie eines Vorsitzenden oder einer Vorsitzenden, der oder die auf Augenhöhe mit dem KV-Vorstand agiert. Die Bedingungen, unter denen der Vorsitzende der Vertreterversammlung arbeitet, müssen sowohl in materieller wie auch in personeller und finanzieller Hinsicht deutlich verbessert werden. Der oder die Vorsitzende der Vertreterversammlung sollte als gewähltes Mitglied die KV Berlin in der Vertreterversammlung der KBV repräsentieren.
Es ist notwendig, einen KV-Vorstand zu wählen, der über die Autorität verfügt, lagerübergreifend zu wirken.
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg wird die Wahl eines Vorstandsmitgliedes sein, das, von außen kommend, mit großer Verwaltungserfahrung im KV-System ausgestattet und nicht in politischen Abhängigkeiten gefangen ist.
Der KV-Vorstand sollte durch einen Hausarzt/eine Hausärztin und einen Facharzt/eine Fachärztin ergänzt werden, die von einer deutlichen Mehrheit der Vertreterversammlung getragen werden.
Dies wird nur gelingen, wenn die einzelnen Listen und Lager sich ihrer Verantwortung bewusst werden und aufeinander zugehen. Dazu rufen wir alle Kolleginnen und Kollegen in der neuen Vertreterversammlung auf, denen wir zu ihrer Wahl herzlich gratulieren."
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