Kultusministerium verhindert Modellschule für Alle in München - GEW Bayern zeigt sich enttäuscht!

(München) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern ist mehr als enttäuscht, dass das bayerische Kultusministerium den Antrag der Stadt München auf einen Modellversuch einer Schule für Alle abgelehnt hat. Der Antrag hatte vorgesehen, dass in München eine Schule eingerichtet wird, die ganz andere Wege in Richtung des Ziels Bildungsgerechtigkeit geht: : Lange gemeinsame Schulzeit, interkulturelles und inklusives Lernen, individuelle Leistungsbeurteilungen und kein Sitzenbleiben. Für die Bildungsgewerkschaft zeigt sich einmal mehr, wie sehr dem Kultusministerium eine Weiterentwicklung des Schulsystems widerstrebt.

Aus Sicht der Bildungsexpert*innen der GEW ist es absolut unverständlich, dieses Modell nicht zu genehmigen, weil gerade auf diesem Weg Antworten auf zentrale Fragen der Bildungs- und Gesellschaftskrise gefunden werden könnten. Auch hätte die Staatsregierung zeigen können, dass man das Thema Inklusion ernst nimmt und hier einen Schritt vorangehen möchte. Warum nicht einmal ein Modellversuch zugelassen wird, die Ablehnung auch noch mit zu weitreichender Autonomie begründet wird, bleibt schwer verständlich.

Florian Kohl, stellvertretender Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW: "Es ist nur folgerichtig, dass unser komplett struktur-konservatives Kultusministerium nach seiner eigenen Logik diesen Schulversuch ablehnt. Denn wenn der erfolgreich wäre, würde das ja belegen, dass das bayerische Schulsystem nach wie vor klassistisch, ungerecht, nicht inklusiv und nicht mehr zeitgemäß ist. Mir tut es ungeheuer leid für Michael Kirch und all die engagierten Menschen, die hinter diesem Antrag stehen und ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen."

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