Kultusminister demonstrieren Einigkeit - aber mit wenig inhaltlicher Substanz
(Berlin) Die demonstrierte Einigkeit der Kultusministerkonferenz (KMK) übertrifft bei Weitem die konkreten Ergebnisse ihrer Arbeit seit Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse vor knapp drei Jahren, sagte Marianne Demmer, Schulexpertin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), nach der KMK-Tagung Qualitätsentwicklung im Bildungswesen am 30. September in Berlin.
Die Schritte, die die KMK eingeleitet habe, seien im Wesentlichen langfristig angelegt. Konkrete Ergebnisse lägen noch nicht vor. Maßnahmen, die insbesondere die Risikogruppe von 23 Prozent junger Menschen mit geringen Berufschancen erreichen, bleibe die KMK schuldig. Sie scheue nach wie vor die offene Debatte über die Auswirkungen der frühen Selektion bereits nach dem vierten Schuljahr, gerade für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Das ist ein strategisches Defizit, unterstrich Demmer. Die soziale Benachteiligung werde durch Frühauslese verstärkt. Die GEW-Sprecherin begrüßte, dass die KMK eine Fortbildungs-initiative für Lehrerinnen und Lehrer zum Umgang mit der Verschiedenartigkeit von Schülerinnen und Schülern angekündigt hat. Die KMK hat das Problem heterogener Lerngruppen endlich auch für sich entdeckt, sagte Demmer.
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