Kulturgut Computerspiele: In drei Tagen eröffnet Computerspielemesse GamesCom in Köln / Deutscher Kulturrat bewertet 16. Legislaturperiode, Folge 4
(Berlin) - In drei Tagen eröffnet mit der GamesCom in Köln die neue Messe für interaktive Spiele und Unterhaltung. Neben Leipzig hat Deutschland damit einen zweiten wichtigen Messestandort für das Kulturgut Computerspiele.
Der Deutsche Kulturrat hatte bereits vor fast drei Jahren gefordert, dass auch für die Computerspielebranche der rote Teppich ausgerollt und durch öffentliche Unterstützung und Auszeichnung hochwertige Spiele gefördert werden sollten. Eine solche Förderung sollte den Wettbewerb um Qualität steigern.
Mit der Auslobung des Deutschen Computerspielepreises ist die Bundesregierung der Forderung des Deutschen Kulturrates nachgekommen, ein Signal für Computerspiele als Kulturgut zu setzen. Mit dem erstmals am 31. März dieses Jahres in München vergebenen Preis werden qualitativ hochwertige interaktive Unterhaltungsmedien, also Computer- und Konsolenspiele, ausgezeichnet.
Bis zur Bundestagswahl am 27. September 2009 stellt der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, in jeder Woche einen Erfolg oder einen Misserfolg der Bundesregierung und des Deutschen Bundestags in der 16. Wahlperiode (2005-2009) vor, der kulturpolitische Wirkung hat. In den letzten Wochen wurde die Reform der Künstlersozialversicherung als wichtigste sozialpolitische Künstlerfördermaßnahme in dieser Legislaturperiode vorgestellt, die Reform des Föderalismus als Bärendienst für die Kultur kritisiert und die Reform des Gemeinnützigkeitsrechts als großer Erfolg für die Kultur gelobt. Die Auslobung des Deutschen Computerspiele Preises ist ein wichtiges Signal der Bundesregierung und des Deutschen Bundestages für das Kulturgut Computerspiele gewesen und damit auch ein kulturpolitischer Erfolg in dieser Legislaturperiode.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Ich freue mich sehr, dass die gesamte Debatte um Computerspiele als Kulturgut mit der Verleihung des von Kulturstaatsminister Bernd Neumann ausgelobten Deutschen Computerspielepreises am 31. März in München einen positiven Höhepunkt gefunden hat. Diese Verleihung zeigte, dass Computerspiele in Deutschland nicht mehr nur ein Wirtschaftsgut, sondern auch ein Kulturgut sind. In diesen Sinne wünschen wir der in drei Tagen startenden neuen Messe für interaktive Spiele und Unterhaltung, GamesCom, in Köln einen guten, hoffentlich auch kulturellen, Start."
Weitere Tops und Flops dieser Legislaturperiode finden Sie unter:
http://www.kulturrat.de/text.php?rubrik=106
Das Buch "Streitfall Computerspiele: Computerspiele zwischen kultureller Bildung, Kunstfreiheit und Jugendschutz", hg. v. Olaf Zimmermann und Theo Geißler (ISBN: 978-3-934868-15-1), in dem die Debatte der letzten Jahre ausführlich dokumentiert ist, kann über jede Buchhandlung bezogen werden. Das Buch kann unter http://www.kulturrat.de/dokumente/streitfall-computerspiele.pdf auch kostenlos als pdf-Datei abgerufen werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer
Chausseestr. 103, 10115 Berlin
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