Pressemitteilung | Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD)

Kürzung der km-Pauschale ist ein teures Eigentor

(Frankfurt/Main) - Entrüstet reagiert der Präsident des Automobilclub von Deutschland (AvD) auf die neueste Willkür-Massnahme der Bundesregierung, mit der die Entfernungspauschale von 36 auf 15 Cent gekürzt wird. "Der gewünschten Einsparung werden enorme gesellschaftliche Folgekosten gegenüberstehen," sagte AvD-Präsident Wolfgang-Ernst Fürst zu Ysenburg, "und eine Verlagerung des Pendlerverkehrs auf andere Verkehrsmittel wird schon deshalb nicht eintreten, weil die Kosten für Busse und Bahnen (mit rund 17 Cent/km) viel höher als die Erstattung sind. Es ist ein Hohn", so der AvD-Präsident, "dass einzelne SPD-Fraktionsmitglieder diesen unverschämten Griff in die Tasche der auf das Auto angewiesenen Pendler auch noch als Signal für eine zukunftsfähige Verkehrs- und Siedlungspolitik verkaufen - das Gegenteil wird eintreten: Hunderttausende werden sich die vom Arbeitsmarkt geforderte Mobilität nicht mehr leisten können und die Arbeitslosigkeit abseits der strukturstarken Regionen wird spürbar zunehmen."

Wenn weniger gefahren wird, fehlen weitere Steuermillionen – die Kürzung der Entfernungspauschale ist ein Eigentor! Die Milchmädchenrechnung der Koalition von 3 Milliarden Ersparnis ist sogar richtig falsch: Wenn morgen 25 Prozent der rund 40 Millionen Autofahrer für eine Woche auf ihr Auto verzichten und damit eine Tankfüllung einsparen, fehlen der Mineralölwirtschaft bei im Mittel 50 Liter Tankfüllung 500 Millionen Liter Umsatz, d.h. auch 375 Millionen Euro an Steuern! Das "Signal für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik" ist der Auftakt zum Bankrott, denn die Kosten für die Entfernungspauschale kämen trotzdem hinzu, bei rund 25 km je Pendler folglich 37,5 Millionen Euro für diese eine Woche! Der AvD unterstellt, dass die schamlose Kürzung der Entfernungspauschale nur deshalb erfolgt, weil die Politik weiss, daß nicht einmal 6 Prozent der Pendler auf den ÖPNV umsteigen könnten, weil der sonst sein Angebot verdoppeln müsste! Man scheint zu erwarten, dass der Autofahrer auch diesen Griff in seine Tasche widerstandslos schluckt – hoffentlich ist das kein Irrtum. Der AvD verlangt als Gegenleistung zumindest eine deutliche Reduzierung des Benzinpreises, der ohnehin seit der Zeit vor der Irak-Krise ungerechtfertigt um 15 Cent zu hoch ist.

Quelle und Kontaktadresse:
Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD) Lyoner Str. 16, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66060, Telefax: 069/6606789 Johannes Hübner, Telefon: 069/6606261 Jochen Hövekenmeier, Telefon: 069/6606264 Johannes Hübner, Lt. Kommunikation, Telefon: 069/6606261

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