Künstliche Intelligenz braucht Transparenzpflicht
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband warnt anlässlich der entscheidenden Sitzung heute im Rahmen der Trilog- Verhandlungen zur KI-Verordnung auf europäischer Ebene davor, auf die notwendige Transparenzpflicht zu verzichten. Die vom deutschen Bundeskanzler sowie den Regierungen von Frankreich und Italien favorisierte freiwillige Selbstverpflichtung der KI-Entwickler führt aus Sicht zahlreicher Medienorganisationen, darunter der DJV, dazu, dass die geistigen Werke von Urheberinnen und Urhebern weiterhin ohne jede Vergütung in die Künstliche Intelligenz einfließen.
DJV- Bundesvorsitzender Mika Beuster hält das Vorgehen der Bundesregierung für "unverantwortlich gegenüber der gesamten Kunst- und Kreativbranche" in Deutschland: "Das begünstigt die Big-Tech-Unternehmen aus dem Silicon Valley und ein kleines Unternehmen aus Deutschland zulasten von hunderttausenden Arbeitsplätzen in Journalismus und Kreativwirtschaft." Es sei ihm schleierhaft, wie die Bundesregierung so blauäugig an dieses wichtige Zukunftsthema herangehen könne. "Wir verscherbeln unser geistiges Eigentum, um es dann von Microsoft oder Meta zurückzukaufen."
Der DJV-Vorsitzende weist darauf hin, dass der im Europaparlament gefundene Kompromiss zum sogenannten AI-Act die Interessen von Entwicklern, Kreativen und Nutzern miteinander in Einklang bringe.
Beuster: "Der politische Kompromiss ist der einzig richtige Weg zu dem Ziel einer zukunftsfähigen Lösung." Die Bundesregierung müsse sich darüber im Klaren sein, dass der Fortbestand des kritischen und menschengemachten Journalismus auf dem Spiel stehe.
Transparenzpflichten seien unverzichtbar für aufgeklärte Mediennutzer.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle
Hendrik Zörner,
Torstr. 49, 10119 Berlin
Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13