Kritiker der Ausbildungsplatzumlage handeln unredlich
(Berlin) - "Gerade in Ländern, in denen sich Politiker gegen eine Ausbildungsplatzumlage aussprechen, boomt die Jugendarbeitslosigkeit", erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke heute in Berlin. Er forderte Kritiker wie Ministerpräsidentin Heide Simonis und Ministerpräsident Peer Steinbrück auf, die Jugendarbeitslosenquote in ihren Ländern unter die Lupe zu nehmen, bevor sie gegen ein Gesetz zur Integration von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt votierten. Die Zahl arbeitsloser Jugendlicher dieser Länder würde deutlich machen, dass gerade bei ihnen dringender Handlungsbedarf bestehe, um Jugendlichen eine Zukunft zu bieten.
"Jeder Jugendliche muss eine Perspektive auf Ausbildung haben, egal in welchem Bundesland er lebt", forderte Werneke und appellierte an die SPD, bei Einführung der gesetzlichen Ausbildungsplatzfinanzierung geschlossener aufzutreten. Es könne nicht angehen, dass sich einige Länder aus einer Umlagefinanzierung ausklinken würden. "Das ist gegenüber den betroffenen Jugendlichen völlig verantwortungslos", bemerkte Werneke.
Schleswig-Holstein beispielsweise sei mit einer Arbeitslosenquote von 9,5 Prozent bei Jugendlichen unter 25 Jahren trauriger Spitzenreiter unter den alten Bundesländern, betonte Werneke. Mehr als 15000 Jugendliche unter 25 Jahren seien hier arbeitslos gemeldet.
Nach Schleswig-Holstein und dem Saarland habe Nordrhein-Westfalen die höchste Jugendarbeitslosenquote von acht Prozent. Hier stünden über 83.000 Jugendliche auf der Straße. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sei um vier Prozent zurückgegangen, die Zahl der unvermittelten Bewerber um 43 Prozent angestiegen. Zu einem auswahlfähigen Angebot fehlten allein in Nordrhein-Westfalen18.171 Ausbildungsplätze.
"Diese Zahlen beweisen, dass gerade in diesen Bundesländern Jugendliche und Betriebe von einer Ausbildungsplatzabgabe profitieren würden", unterstrich Werneke.
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