Kritik an neuer BSE-Verordnung

(Leipzig) - Am 1. April 2001 trat eine vom Bundesministerium für Verbraucherschutz veranlasste Änderungsverordnung in Kraft, die weitere Maßnahmen zum Schutz vor BSE vorschreibt. Obwohl die Verbraucher-Zentrale Sachsen das Anliegen begrüßt, hält sie diese Regelung für unzureichend. „Das Verbot von Risikomaterialien von Rindern unter 12 Monaten, die Einstufung von Herz und Lunge als Risikomaterial sowie das Verbot von Separatorenfleisch aller Tierarten wurden nicht umgesetzt“, kritisiert Uta Viertel, Ernährungsreferentin der Verbraucher-Zentrale. Verboten wurde lediglich die Verwendung der Wirbelsäule von über 12 Monate alten Rindern und der Einsatz von Separatorenfleisch von Wiederkäuern.

Bei ihrer neusten BSE-Schutz-Verordnung hat sich die Bundesregierung von der EU ausbremsen lassen. Die Verbraucherschützer hätten sich von Verbraucherschutzministerin Künast einen nationalen Alleingang gewünscht. „Die Einstufung von Herz und Lunge als Risikomaterialien und damit deren Verwendungsverbot ist überfällig“, so Viertel. „Beim Schlachten mit der üblichen Bolzenschussmethode können diese Organe mit Hirn und Rückenmark verunreinigt werden“. Es sei auch nicht einzusehen, warum von unter 12 Monate alten Rindern noch sämtliches Risikomaterial, darunter das im BSE-Fall sehr infektiöse Hirn und Rückenmark, verarbeitet werden darf. Ein Verbot von Separatorenfleisch auch von Schwein und Geflügel fordern die Verbraucherschützer aus Vorsorgegründen, da eine Infektionsübertragung durch diese Tierarten nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen ist.

Verbraucher sollten sich garantieren lassen, dass keine inneren Organe und kein Separatorenfleisch in Wurstwaren verarbeitet werden.

Weitere Informationen erhalten Verbraucher bei den Ernährungsberaterinnen der Verbraucher-Zentrale und am Ernährungstelefon jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag von 10-18 Uhr unter der Telefonnummer 0190/797774 für 2,42 DM/Minute.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. Bernhardstr. 7 04315 Leipzig Telefon: 0341/6888080 Telefax: 0341/6892826