Pressemitteilung | CARE Deutschland e.V.

Krieg in der Ukraine: Erhöhtes Risiko von Menschenhandel, Ausbeutung und Müttersterblichkeit

(Bonn) - Die Hilfsorganisation CARE warnt, dass Frauen und Mädchen durch den Krieg in der Ukraine besorgniserregenden und spezifischen Risiken ausgesetzt sind. Weil Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren in der Ukraine bleiben und kämpfen müssen, sind ein Großteil der mittlerweile mehr als zwei Millionen Geflüchteten Frauen und Kinder.

"An Grenzübergängen und in den Aufnahmezentren ist der besondere Schutz von Frauen vor Ausbeutung, Missbrauch und Menschenhandel ein echtes Problem", berichtet Ninja Taprogge, CARE-Nothilfe-Sprecherin, die sich aktuell in der polnisch-ukrainischen Grenzregion befindet. "Wir begrüßen den guten Willen der Gemeinden und Freiwilligen, die Hilfe anbieten. Aber in das Auto eines Fremden einzusteigen oder in einem Haus mit einer unbekannten Person zu übernachten, birgt offensichtliche Risiken, vor allem für Frauen und junge Mädchen, die alleine geflohen sind. Für Frauen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und weit weg von ihrem gewohnten Umfeld und teils mittellos sind, stellt Ausbeutung - auch sexuelle Ausbeutung - ein echtes Risiko dar", fügt Taprogge hinzu.

Es besteht ein dringender Bedarf für koordinierte Schutzdienste zur Registrierung und Begleitung von Menschen, die vor dem Konflikt fliehen und sowohl erschöpft als auch desorientiert ankommen. Zudem besteht eine große Notwendigkeit für geschlechtsspezifische Gesundheitsversorgung, zu der auch die Versorgung vor, während und nach der Entbindung gehört.

"Stillende Mütter und Schwangere warten bis zu zwei Tage in der Eiseskälte, um die Grenze zu überqueren. Es ist unvorstellbar, dass Frauen in dieser Situation ihre Säuglinge wickeln oder füttern müssen. Noch härter trifft es Schwangere, die in der Ukraine geblieben sind und nun nicht wissen, ob sie überhaupt eine gesundheitliche Versorgung während der Entbindung bekommen, weil viele Krankenhäuser geschlossen sind oder auch vermehrt Ziel von Angriffen sind."

Laut Weltgesundheitsorganisation ereignen sich schätzungsweise 60 Prozent der vermeidbaren Todesfälle bei Müttern in fragilen Situationen wie Konflikten, Vertreibung und Katastrophen.

Zur Hilfe von CARE:
CARE unterstützt seine lokalen Partnerorganisationen dabei, an den Grenzübergängen warme und sichere Räume für Flüchtende zur Verfügung zu stellen sowie haltbare Lebensmittel, Schlafsäcke, Windeln und andere lebensnotwendige Hilfsgüter in die Ukraine zu schicken.

Bitte unterstützen Sie die CARE-Nothilfe in der Ukraine mit Ihrer Spende:

Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE93 3705 0198 0000 0440 40
BIC: COLSDE33
Stichwort: Nothilfe Ukraine
www.care.de/spenden

Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft e.V., in dem CARE Mitglied ist, ruft zu Spenden auf:
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine

Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland e.V. Stefan Brand, Referent Medien und Kommunikation Siemensstr. 17, 53121 Bonn Telefon: (0228) 975630, Fax: (0228) 9756351

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