Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Kreislaufwirtschaftsträger Bau übergibt 1. Monitoring-Bericht an Umweltminister Trittin

(Berlin) - Der Kreislaufwirtschaftsträger Bau hat heute den 1. Monitoring-Bericht an Bundesumweltminister Jürgen Trittin übergeben. Wichtigste Erkenntnis dabei: Die Bauwirtschaft hat ihre Selbstverpflichtung zur Reduzierung der Bauabfälle bereits im ersten Jahr erfüllt.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, der Bund Deutscher Architekten, die Bundesverband der deutschen Recycling-Baustoff-Industrie, die Bundesvereinigung Recycling Bau, der Deutsche Abbruchverband, die Gütegemeinschaft Recycling-Baustoffe und der Verband Beratender Ingenieure haben sich vor Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes zu einer Arbeitsgemeinschaft Kreislaufwirtschaftsträger Bau (KWTB) zusammengeschlossen. Ziel war es, auf freiwilliger Basis die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Bauabfälle sollten weitgehend vermieden werden; nicht vermeidbare Bauabfälle sollten ordnungsgemäß und schadlos verwertet und nicht verwertbare Bauabfälle umweltverträglich beseitigt werden.

Die noch deponierte Menge an verwertbaren Baurestmassen sollte bis 2005 auf die Hälfte reduziert werden. Ausgegangen war das Bundesumweltministerium für das Jahr 1995 von einer Menge von 31 Mio. t verwerteten Baurestmassen und 54 Mio. t deponierten Baurestmassen. D. h. konkret die deponierten Massen mussten von 54 auf 27 Mio. t reduziert und die verwerteten Baurestmassen von 31 auf 58 Mio. t gesteigert werden.

Mit 58,5 Mio. t tatsächlich recyclierten Baurestmassen in 1996 kann die Arbeitsgemeinschaft Kreislaufwirtschaftsträger Bau heute feststellen, dass das Ziel der Selbstverpflichtung schon 1996 erreicht worden ist.

"Um auch in Zukunft unsere Ziele zu erreichen, ist es unabdingbar notwendig, dass Recycling-Baustoffe als Produkte und nicht länger als Abfall deklariert werden. Die Ressourcenschonung muss den Vorrang vor einer Verschwendung von Ressourcen bekommen." erklärte Fritz Eichbauer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes bei der Übergabe des Monitoring-Berichts.
Eichbauer beklagte, dass die öffentliche Hand, insbesondere die für den Vollzug des Abfallwirtschaftsgesetzes zuständige Länder- und kommunale Ebene, Baustoff-Recycling behindere. "Das Auffüllen der öffentlich-rechtlichen Deponien ist für die Kommunen ein lohnendes Geschäft."
Diese müssten jedoch endlich dafür Sorge tragen, dass Wiederaufbereitung und Wiederverwendung, so wie es im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz steht, umsetzbar werden. Gleichzeitig appellierte Eichbauer an den Bundesumweltminister, die Kreislaufwirtschaft im Sinne einer nachhaltigen Umweltpolitik zu stärken.

Der ZDB-Präsident erinnerte in diesem Zusammenhang an die Aufbauleistung des Baugewerbes im Hinblick auf die Baustoff-Recycling-Branche. In den vergangenen 15 Jahren hat die deutsche Baustoff-Recycling-Branche für ca. 25 000 Mitarbeiter neue Arbeitsplätze geschaffen und bis heute Investitionen in einer Größenordnung von rd. 30 Mrd. DM getätigt.

Voraussetzung für eine Steigerung der Baustoff-Recycling-Mengen in der Zukunft ist allerdings auch, dass die Recycling-Baustoff-Industrie durch Eigen- und Fremdüberwachung qualitativ hochwertige Erzeugnisse herstellt und dass der Staat Rahmenbedingungen vorgibt, ohne durch überzogene Anforderungen die Verwertungsmöglichkeiten einzuschränken.

"Um den gegenwärtigen Stand zu erhalten und nicht zu gefährden, ist ein klares Bekenntnis der Politik zum Vorrang der Ressourcenschonung und damit zur Kreislaufwirtschaft notwendig. Die öffentliche Hand übt bei ihren Bauvorhaben eine Vorbildfunktion für die private Wirtschaft aus. Eine Anerkennung von Recycling-Baustoffen als Produkte ist für deren Akzeptanz im Markt unumgänglich." Erklärte Eichbauer abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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