Kreditvergabe muss Wettbewerbsfeld bleiben / Einheitsprodukte durch staatliches Förderinstitut gehen an Kundenbedarf vorbei und reduzieren Wettbewerb

(Berlin) - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat sich gegen Vorschläge des staatseigenen Förderinstituts KfW ausgesprochen, kleinteilige Kredite künftig standardmäßig durch eine von der KfW initiierte Kreditfabrik vergeben zu lassen und die Kreditinstitute auf die Funktion von durchleitenden Stellen ohne eigene Marktverantwortung zu reduzieren.

“Die Kunden sind bisher mit dem Wettbewerb unterschiedlicher Anbieter gut gefahren“ sagte der Präsident des DSGV, Dr. Dietrich H. Hoppenstedt. Das sichere Effizienz und Wahlmöglichkeiten. Aus Wettbewerbssicht sei es deshalb eine falsche Vorstellung, alles bei einem Staatsunternehmen zu standardisieren. Dies nehme den Kreditinstituten Verantwortung für ihre Kunden und die risikogerechte Kreditvergabe. Zu befürchten sei daraufhin eine weniger kundengerechte Kreditvergabe. Die Sparkassen hätten zudem mit dem Model K bereits heute ein effizientes Kreditvergabeverfahren eingeführt, das die Kosten des Kreditvergabeprozesses schon jetzt um rund 20 Prozent gesenkt habe. „Deshalb sind die Vorschläge der KfW weder für uns noch für unsere Kunden attraktiv. Wir werden uns daran nicht beteiligen.“ Es stelle sich die Frage, wem diese Vorschläge überhaupt nützen könnten.

Hoppenstedt äußerte die Sorge, dass die KfW mit ihrer staatlichen Rückendeckung immer weiter in das Wettbewerbsgeschäft von Kreditinstituten, teilweise sogar mit direktem Kundenkontakt, eindringe. Dies gelte bei dem Vorschlag für eine Kreditfabrik ebenso wie bei dem Vorschlag für Studienkredite, wo nach Einschätzung des DSGV die öffentliche Hand auch bei dem KfW-Modell langfristig nicht um eine Verlustdeckung herumkommen werde oder die Verluste von der KfW getragen werden müssten. „Nach den intensiven Diskussionen um die Bedingungen, unter denen sich öffentlich-rechtliche Kreditinstitute im Markt bewegen dürfen, haben alle Marktteilnehmer einen Anspruch darauf, dass die KfW die Marktbedingungen nicht mit staatlicher Unterstützung verzerrt,“ sagte Hoppenstedt. Hierauf müsse bei künftigen Angebotsgestaltungen der KfW stärker geachtet werden, wenn diese weiterhin Partner aller Institute bleiben solle.

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