Kreativer Augenoptiker-Nachwuchs muss nicht mit Fernrohr gesucht werden
(Düsseldorf) - Der Bundessieger des "Praktischen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks" bei den Augenoptikern kann immer stolz auf eine besondere Leistung sein. In diesem Jahr aber darf sich Kathrin Derksen aber nachhaltig freuen und ein herausragendes handwerkliches Talent für sich reklamieren. Die Augenoptikerin, die vor der Handwerkskammer in Koblenz in diesem Jahr ihre Gesellenprüfung mit Bravour bestanden hatte, stach bei 17 mit der Note "Gut" bewerteten Arbeiten im Bundeswettbewerb mit Ihrer Brillenfassung noch einmal heraus.
31 Teilnehmer aus ganz Deutschland hatten sich durch ihre Gesellenprüfungen für den Bundes- und Landes-Leistungswettbewerb qualifiziert. In Hankensbüttel trafen sich die Kammersieger der letzten Gesellenprüfungen im Bildungszentrum der Augenoptikerinnung Hannover, um das diesjährige Motto der vom Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) veranstalteten Konkurrenz bestmöglich umzusetzen. Der Ideenreichtum und das handwerkliche Geschick, mit denen die Teilnehmer die Imagekampagne der Innungsaugenoptiker "Einmal im Jahr zum Optiker" sprichwörtlich in die richtige Form brachten, ließ selbst Rainer Hankiewicz stauen. Das Vorstandsmitglied des ZVA zeigte sich begeistert: "Toll, wie die jungen Leute die Werbe-Botschaft umgesetzt und sie durch ihre Brillenfassungen dargestellt haben. Aber nicht nur der Einfallsreichtum, sondern vielmehr die durchweg qualitativ hervorragende Umsetzung war in diesem Jahr noch einmal etwas ganz Besonderes."
Die besten Nachwuchs-Augenoptiker Deutschlands standen nach insgesamt zwölf Stunden Praxisarbeit an zwei Tagen fest. Kathrin Derksen nahm ein Kampagnenthema direkt auf und baute in ihre Brillenfassung ein stilisiertes Fernrohr mit ein, "denn wenn man schon Fernrohre zur Unterstützung braucht, wird es Zeit für einen Sehtest", wie sie in der Erklärung zu ihrem Entwurf leicht ironisch beschreibt. Da Derksen diese Idee auch noch fulminant in die Tat umsetzte, wurde sie folgerichtig von der Jury als Punktbeste zur Bundessiegerin erkoren. Auf dem zweiten Platz folgte Nadine Hönle (Handwerkskammer Mittelfranken) und dritter Bundessieger wurde Alexandra Hans (Handwerkskammer Münster).
Dass auch der männliche Augenoptikernachwuchs talentiert ist, bewies Felix Fuhrmann aus Schwaben, der den Kreativpreis "Die gute Form" und viel Anerkennung für seine Brillenfassung mit nach Hause nehmen durfte. Er setzte die Aufgabenstellung und die Botschaft der Werbemaßnahme mit zwei verschiedenen Hälften seiner Brillenfassung um: eine für das klare, gute Sehen und die andere entsprechend verzogen und gezackt für das unscharfe Sehen.
Bei aller Kreativität und Ausgefallenheit musste auch diese Brillenfassung noch tragbar und mit Brillengläsern zu versehen sein. "Auch das ist Bestandteil dieses Leistungswettbewerbes. Wir sind sehr zufrieden mit den Leistungen in diesem Jahr. Bei so vielen jungen Augenoptikern mit einem solch immensen handwerklichen Talent und einer sehr großen Portion Kreativität müssen wir uns nicht um unseren schönen Beruf und um den Nachwuchs für unsere Branche fürchten", lobte Hankiewicz nicht nur die Sieger.
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