Krankenversicherten-Präsident fordert: Krankheitsfrüherkennung braucht mehr als Worte
(Berlin) - Den verbalen Bekenntnissen für eine bessere Früherkennung von Krankheiten stehen kaum Taten gegenüber. Diesen Vorwurf richtete der Präsident des Verbands der Krankenversicherten Deutschlands (VKVD), Heinz Windisch, an die Gesundheitspolitiker von Union und SPD. "Krankheitsfrüherkennung braucht mehr als Worte, " sagte Windisch. Zum Abschluss des "Tags des offenen Labors" forderte er 29. Juni in Berlin Koalition und Opposition auf, der Labormedizin in ihrer gemeinsamen Gesundheitsreform endlich einen angemessenen Stellenwert einzuräumen.
"Die Chancen der Labormedizin werden heute noch nicht annähernd genutzt," beklagte Windisch. Labortests, die in anderen europäischen Ländern längst Standard seien, gehörten hierzulande nicht zum Leistungsspektrum der Krankenkassen. "Das ist ein Skandal," so Windisch, "denn je früher eine Krankheit entdeckt wird, desto Erfolg versprechender und kostengünstiger lässt sie sich behandeln." Dies sei gerade in Hinblick auf die Kostenentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen ein wichtiges Argument für eine stärkere Förderung von Früherkennungsmaßnahmen. Wer Vorsorgemaßnahmen nutze, der müsse davon auch finanziell profitierten, betonte Windisch. Der VKVD erwarte dazu von den beginnenden Gesprächen von Regierung und Opposition über die Gesundheitsreform konkrete Vorschläge.
"Mit dem 'Deutschen Labortag' und dem 'Tag des offenen Labors' wollten wir auf die Defizite bei der Versorgung deutscher Kassenpatienten mit Gesundheitstests hinweisen," betonte der VKVD- Präsident. Am 28. Juni hatten zahlreiche Laborärzte in Deutschland ihre Leistungsfähigkeit demonstriert und den Besuchern kostenlose Tests angeboten, überwiegend zur Erkennung von Leberentzündungen. Die Initiative war von zahlreichen Organisationen, darunter dem Berufsverband Deutscher Laborärzte und dem Verband der Diagnostica- Industrie, unterstützt worden.
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Verband der Krankenversicherten Deutschlands e.V. (VKVD)
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