Pressemitteilung | k.A.

Krankenstand bis zum November 2004 erneut auf Tiefstand

(Berlin) - Auch 2004 sanken die Krankenstände und sie haben nun mit rund 3,6 Prozent einen extremen Tiefstand. Die Beschäftigten waren vom Januar bis November 2004 durchschnittlich nur 11,9 Tage krankgeschrieben. Dies lässt erwarten, dass in diesem Jahr der Krankenstand unter dem Vorjahreswert von 3,7 Prozent liegen wird. Im Jahr 2003 fehlten die Beschäftigten krankheitsbedingt 13,5 Tage.

Der BKK Bundesverband erfasst und analysiert die gesundheitlichen Befunde jedes vierten Beschäftigten in Deutschland (6,75 Millionen Sozialversicherungspflichtige).

Nahezu ein Drittel aller Arbeitsunfähigkeitstage entfallen auf Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems (27 Prozent), gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems (17 Prozent), Verletzungen und Vergiftungen (15 Prozent) und psychischen Störungen (7,5 Prozent). Die psychischen Erkrankungen haben allerdings stark zugenommen: Ihr Anteil an den Krankheitstagen hat sich seit 1990 verdoppelt.

Welche Branchen haben hohe gesundheitliche Belastungen?
Bestimmte Branchen weisen hohe Krankenstände, gerade bei Rückenerkrankungen auf: Hier sind Beschäftigte der Abfallbeseitigung und der Keramikindustrie, die weit über 30 Prozent an Rückenleiden erkranken, besonders betroffen. Beschäftige im Gesundheits- und Sozialwesen und in der Telekommunikation haben dagegen überdurchschnittlich häufig psychische Erkrankungen: Die Krankentage liegen mit 11 Prozent hier weit über dem Durchschnitt aller Branchen (7,5 Prozent).

Fahrzeugreiniger sind fast vier Wochen, Mathematiker gerade einen Tag lang krank
Fahrzeugreiniger, Straßenreiniger und Abfallbeseitiger (27 Krankentage) sowie Gleisbauer (26 Tage) sind gesundheitlich am stärksten belastet. Am wenigsten krank sind bei den männlichen Beschäftigten die Elektroingenieure, Chemiker, Chemieingenieure, Physiker, Physikingenieure und Mathematiker. Diese Berufsgruppen sind weniger als anderthalb Tage krankgeschrieben.

Frauen mit Fahr- und Reinigungsberufen sind fünfmal länger krank als Ärztinnen und Ingenieurinnen
Kraftfahrzeugführerinnen (26 Fehltage) und Raum- und Hausreinigerinnen (24 Fehltage) haben offenbar besonders hohe Gesundheitsrisiken. Elektroingenieurinnen, Ärztinnen und Publizistinnen weisen die niedrigsten Krankenstände aus (weniger als 5 Fehltage).

Hohe Qualifikation und Eigenverantwortung im Beruf sind offenbar gesundheitsfördernd
Nicht allein die Tätigkeit in einer bestimmten Branche ist Indikator dafür, ob jemand häufig oder selten erkrankt – entscheidend ist neben der körperlichen Belastung einer Tätigkeit auch die Qualifikation und das Maß, inwieweit jemand selbst seine Arbeitsabläufe gestalten kann oder an welcher Stelle der Firmenhierarchie sich ein Arbeitnehmer findet. So weist in der Metallverarbeitung ein Schweißer ein recht hohes Krankheitsrisiko auf (22 Krankentage), Montierer sind 19 Tage, Dreher 16 Tage krank. Maschinenbautechniker haben lediglich 4 Fehltage und Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbaus sind sogar nur 1 Tag krank.

Auch im Gesundheitswesen sind Beschäftigte geringer qualifizierter Berufe öfter krank: Helferinnen in der Krankenpflege sind durchschnittlich 23 Tage krank, Sprechstundenhelferinnen fehlen wegen Krankheit nur 8 Tage und pharmazeutisch-technische Assistentinnen haben nur 7 Krankentage.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK-Bundesverband) Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen Telefon: 0201/179-01, Telefax: 0201/179-1000 Ansprechpratner: BKK Bundesverband, Büro Berlin Christine Richter Ebertstraße 24/Pariser Platz 6 a, 10117 Berlin Telefon: 030/22312-0, Telefax: 030/22312-129

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